Das eine Reise innerhalb Deutschlands zum schönsten gehören kann was man so bereisen kann, das haben wir erleben dürfen als wir zu einem kurzen Wochentrip an die Mecklenburger Seenplatte aufgebrochen sind.

START

Wir sind am 25. Mai 2018, nach der Arbeit gemütlich aufgebrochen. Das WoMo war schon fertig vorbereitet und so konnte es nach kurzen Duschen und umziehen zu Hause, direkt losgehen. Bei relativ ruhigem Verkehr haben wir es bis kurz vor Bremen geschafft. Dort haben wir uns kurz vor Mitternacht einen Rastplatz gesucht um zu übernachten und am Samstag morgen direkt weiter zu fahren mit dem Ziel am Samstag auch die Seenplatte zu erreichen. Der Parkplatz den wir an der Autobahn fanden war allerdings schon fast ein gemütlicher Waldparkplatz. So weitläufig das man von der Autobahn nichts mitbekam und wirklich schön angelegt. Besser kann man eine Nacht an der Autobahn glaube ich nicht verbringen.

Tag 1

Samstag haben wir chillig ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt und das perfekte Wetter genossen. Hier hatten wir direkt einen Eindruck von dem was uns von nun an 8 Tage begleiten sollte. Perfektes Wetter eben! Wir sind dann irgendwann wieder weitergefahren und mussten um Bremen herum auf Landstraßen fahren, da auf der Autobahn ein Mega-Stau war. Mehr als 40min. Verzögerung wollten wir uns dann doch nicht geben und so sind wir dem Navi gefolgt. Auch als wir dann Hamburg erreichten hat uns das Navi von der Bahn herunter geleitet, da auch dort die Autobahn verstopft war. Der Vorteil, wir konnten über die Köhlbrandbrücke fahren und noch einen schönen Blick auf Hamburg erhaschen. Von Hamburg aus sind wir der Elbe sehr lange Zeit Flussaufwärts gefolgt bis wir schließlich nochmal die Autobahn gewechselt haben um kurze Zeit später unser erstes Ziel zu erreichen.

Ich hatte mir als erstes Ziel einen schönen Platz in der Natur rausgesucht, relativ nah am Plätlinsee. Dorthin sollte ein befestigter Weg führen. Der Weg war auch befestigt, aber um auf ihn zu gelangen, mussten wir erst einmal offroad einige hundert Meter über eine Wiese fahren. Dann stellte sich der Weg als eine alte Panzerstrecke raus … so schlecht im Zustand, das ein Feldweg sicherlich 100 mal komfortabler gewesen wäre. Und als wir dann am favorisierten Lagerplatz ankamen, war dort zwar platz, aber gemütlich war es nicht. Und weit weg vom See auch. Und umgeben von jeder Menge Kühen. Kurz: Nicht unser Favorit. Wir sind dann den Platten noch etwas weiter gefolgt, bis wir an eine Brücke kamen die schon auf den ersten Blick sehr marode aussah. Wir haben diese Brücke einen Tag später beim Paddeln auch von unten gesehen und waren glücklich mit unserer Entscheidung diese nicht mit dem schweren WoMo überquert zu haben. Es wäre uns sehr wahrscheinlich nicht gelungen.

Wir sind dann den ganzen Weg zurück, haben uns noch einen Lost Place mit der Drohne angesehen und sind dann nach Wustrow aufgebrochen. Wustrow war der Ort wo wir Sonntag mit dem Paddeln starten wollten. Dort habe ich dann wieder etwas recherchiert und habe einen Platz angesteuert den ich mir schon im Vorfeld markiert hatte, der aber vor Ort auf den ersten Blick nicht ersichtlich war. Letztlich sind wir dann doch noch irgendwie dorthin gekommen mit dem WoMo und haben einen sehr ruhigen, sehr einsamen und schönen Platz, leider ohne Zugang zum Wasser, vorgefunden. Nach dem wir uns häuslich eingerichtet hatten und Abendessen gegessen hatten, haben wir uns noch auf den Roller geschwungen (Das einzige Mal in diesem Urlaub) und haben uns aufgemacht nach Wustrow um ein wenig durch den Ort zu schlendern und uns den See dort unten nochmal genauer anzusehen. Wustrow ist ein wunderschöner, sehr kleiner, typischer DDR Ort. Ein schöner Badestrand am Plätlinsee ist vorhanden und viel Platz um chillig Zeit am See zu verbringen. Zurück am WoMo haben wir uns noch ein wenig Gedanken um die nächsten beiden Tage gemacht und entschieden das wir uns nach der Kanutour die für Sonntag geplant war nicht wieder hier übernachten wollten, sondern weiterfahren um uns Montag den Bärenwald in der Nähe von Plau am See, anzusehen.

Tag 2

Sonntag morgen sind wir dann nach einer sehr ruhigen Nacht aufgestanden und haben uns mit dem WoMo aufgemacht zum Kanuhof Wustrow (http://s.bjoern-fey.com/meck1801). Wir haben eine umfassende und sehr ausführliche Einweisung bekommen und nur 27 Euro für den ganzen Tag bezahlt. Sehr fair wie ich finde. Wir haben uns einen Kanadier gemietet. 2 Paddel und eine Seetonne waren auch noch dabei. Wunderbar. Nachdem wir das Boot übergesetzt hatten auf die andere Straßenseite (Der Bootsverleih liegt genau zwischen 2 Seen) konnte es auch schon losgehen.

Wir sind längs über den Plätlinsee gepaddelt, vorbei an einer Insel die einen Fischadler beheimaten soll hinein in die Schwaanhavel (http://s.bjoern-fey.com/meck1802). Diese sind wir bis kurz vor Wesenberg enlang gepaddelt. Das klingt nach nicht viel, sind aber hin und zurück gute 15km. Für Paddelanfänger ist das aber noch relativ locker zu schaffen. Die Schwaanhavel ist ein Naturerlebnis der Kategorie 1A. Viel schöner geht es nicht und wir haben in den nächsten Tagen auch nur noch einen Kanal gefunden der diesem das Wasser reichen konnte. Hier läd einfach alles ausser den Mücken, ein in der Natur zu verweilen und es zu genießen. Das haben wir auch getan und immer mal wieder angehalten und innegehalten. Natürlich auch für Fotos, aber auch um einfach mal zu genießen. Bei unserer Pause kurz vor Wesenberg, wo wir letztlich auch wieder umkehrt sind, hat die Schwaanhavel ihrem Namen aber noch schnell alle Ehre gemacht. An uns schwamm eine Schwanenfamilie mit 8 Jungtieren vorbei. Sehr schön und sehr beeindruckend (http://s.bjoern-fey.com/meck1803).

Auf dem Rückweg mussten wir allerdings an dieser Schwanenfamilie auch wieder vorbei, was sich in dem engen Kanal als eher schwierig erwies, da die Schwäne direkt zum Angriff übergingen sobald wir ihnen auch nur nahe kamen. Irgendwann ist es uns aber doch gelungen ohne Stress für die Schwäne und Ärger für uns an ihnen vorbei zu kommen, so das wir den Weg dann in Ruhe fortsetzen konnten.

Zurück am Bootsanleger waren wir kaputt aber sehr glücklich. Wir hatten perfektes Wetter und einen wirklich perfekten Tag gehabt. Als Tagesabschluß noch schnell ein Sprung in den See, um danach dann das Boot abzugeben und uns auf den Weg in Richtung Bärenwald zu machen.
Einen kurzen Zwischenstop haben wir noch in Mirow im Strandhotel & Restaurant (http://s.bjoern-fey.com/meck1804). Dort haben wir es uns kulinarisch einfach mal gut gehen lassen und den Abend ausklingen lassen. Hier ging ein kurzer Schauer nieder mit ein paar kurzen Gewittern. Der Spuk war aber schnell wieder vorbei. Danach gings direkt weiter in Richtung Bärenwald (http://s.bjoern-fey.com/meck1805).

Dort angekommen haben wir uns entschieden der Einfachheit halber auf deren Parkplatz in der hintersten Ecke zu übernachten um am nächsten Morgen einfach direkt in den Park gehen zu können. Die Nacht war alles andere als ruhig. Das was in der Heimat ganz Aachen unter Wasser gesetzt hat, hat uns teilweise auch in Mecklenburg ereilt. Allerdings nur in dieser einen Nacht. Starke Regenfälle und heftiges Gewitter zogen sich durch die ganze Nacht. Passiert ist nix und gut geschlafen haben wir auch. Am nächsten Morgen war wieder alles gut und der Himmel blau.

Tag 3

Wir sind dann nach dem aufstehen und der Feststellung das der Parkplatz um uns herum sich bereits gut gefüllt hatte, erst einmal in den Bärenwald gegangen und haben diesen nachhaltig beeindruckt wieder verlassen. Hier wird sehr gut erklärt warum Bären in Zoos und Zirkussen nichts verloren haben. Hier im Bärenwald leben sie zwar auch in Gefangenschaft, aber in sooo großen Gehegen mitten im Wald, das man die Bären nicht selten nicht sieht. Eben weil sie im Wald unterwegs sind. Das ist zwar im ersten Moment enttäuschend, aber der Park wiegt das mit Unmengen an Hintergrundinformationen und Beschäftigungsstationen für Kinder und Erwachsene wieder auf. Und wenn man dann durch Zufall doch mal Bären zu Gesicht bekommt, ist die Freude um so größer. Wir können den Park nur jedem wärmstens empfehlen!

Als wir den Park verlassen haben war es gerade Mittag. Was tun mit dem jungen Tag dachten wir uns und haben uns entschlossen direkt mit dem Affenwald (http://s.bjoern-fey.com/meck1806) in der Nähe von Malchow weiter zu machen. Dieser Affenwald beheimatet ausschließlich Berberaffen. Diese leben aber frei in dem Wald welcher nur aussenrum eingezäunt ist und für Menschen frei begehbar. Die Affen sind zahlreich und total verspielt. Das dort Menschen rumlaufen kümmert sie nicht im geringsten. Für uns war es ein tolles Erlebnis und wir haben dort sehr lange verweilt. Machmal ist es einfach schön den Tieren nur beim Leben zuzugucken und hier und da mal ein Foto zu schießen.

Jetzt wurde es aber Zeit einzukaufen, denn unsere Vorräte waren sehr aufgebraucht und so steuerten wir einen lokalen Edeka Markt an. In Malchow sind wir fündig geworden und haben dort Getränke und Lebensmittel für die nächsten Tage eingekauft. Von dort aus sollte es weiter gehen zur 1000 Jährigen Eiche. Aber wie der Zufall es so will, sind wir vor der Zugbrücke in Malchow, welche gerade hoch war und wo dran steht das man nicht über 2,8to drüber fahren darf, mal eben abgebogen. Eigentlich wollte ich nur den Umweg über die Autobahn fahren um dann zur Eiche zu kommen, aber der Weg führte uns geradewegs zu einem versteckten Badestrand. Hier war es so schön und ruhig das wir beschlossen für den Abend und die Nacht hier zu bleiben. Was soll ich sagen … ein Platz mit direktem Zugang zum See. So schön und chillig wie hier, war es noch selten im Leben. Wir haben das einfach in vollen Zügen genossen und es uns gut gehen lassen mit einem Wechsel aus Abendessen, Schwimmen gehen, Lesen und Internet und immer wieder schwimmen gehen. Aus dem Womo mit 8 Schritten ins Wasser. Näher waren wir noch nie dran. Ein absoluter Traum!

Tag 4

Nach einer weiteren ruhigen Nacht haben wir den Tag nicht mit Kaffee sondern mit schwimmen begonnen. Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen! Dafür würde ich sogar ne halbe Stunde früher aufstehen. Aber zu Hause geht das leider nicht. Ein Schwimmbad ist kein Vergleich. Insbesondere weil man eben nicht eben mal aus dem Bett mit dem Fuß ins Wasser geht.

Nach den Überlegungen was wir denn heute machen, sind wir zu dem Entschluss gekommen das Wir heute zum Seerosenparadies (http://s.bjoern-fey.com/meck1807) paddeln wollen. Den ursprünlichen Plan, uns in Granzow ein Kanu zu mieten, haben wir zugunsten von Paddel-Paul (http://s.bjoern-fey.com/meck1808) am Leppinsee fallen lassen. Dort haben wir für unschlagbare 21 Euro ein Kanu gemietet und haben uns aufgemacht den Leppinsee runter in Richtung Granzower Möschen. Auf dem Weg liegt dann auch das Hauptziel, das Seerosenparadies, Aber auch der Weg ist wirklich schön zu paddeln und mit wunderschöner Natur gesegnet. Hier haben wir auch zum ersten mal in unserem Leben eine Wasserschlange gesehen die sich neben uns am Boot vorbei schlängelte. Aber, ein echtes Highlight, wir haben einen Seeadler gesehen. Ein sehr majestätisches Tier welches auch in großer Höhe immer noch zu beeindrucken weiß!

Nachdem wir das Boot zurückgegeben haben, haben wir uns überlegt wo wir jetzt weiter hinfahren. Wir wollten ursprünglich zum Bolter Kanal um dort morgen, am Mittwoch, zu paddeln. Das wäre aber ein so großer Umweg gewesen, das wir uns ein anderes Ziel gesucht haben. Ich hatte natürlich im Vorfeld ordentlich recherchiert und so haben wir uns aufgemacht in Richtung Granzin. Das war allerdings Zufall, denn wir waren in Richtung Kratzeburg unterwegs, mit offenen Augen wo es einen Platz für die Nacht geben könnte. Den haben wir in Granzin gefunden. Passenderweise direkt am Granzinersee so das wir, diesmal allerdings mit 100m Abstand vom WoMo, wieder schwimmen gehen konnten. Direkt nach dem Abendessen gings also ins Wasser und am folgenden Morgen auch wieder.

Tag 5

Wie der Zufall es so will, gibt es in Granzin auch einen Kanuverleih (http://s.bjoern-fey.com/meck1809). Dort haben wir uns am nächsten Morgen nach dem Frühstück und der Schwimmrunde im See, wieder einen Kanadier gemietet. Dieser war im Vergleich mit allen anderen, allerdings der teuerste, aber immer noch angemessen mit 30 Euro für den Tag. Wir sind von hier aus die Steinhavel entlang über den Schulzensee, Pagelsee und Zotzensee bis kurz vor den Jäthensee. Von der Granziner Mühle bis zum Pagelsee muss man eine 750m lange Umtragestelle passieren. Hier stehen 3 Lohren bereit, welche aber selbstständig bewegt werden müssen. Ein relativ Zeitraubendes und anstrengendes Unterfangen. Aber es lohnt sich letztlich doch, denn der Pagelsee und alles was danach kommt sind einfach wieder mal wunderschönste Natur. Am Pagelsee haben wir noch eine schöne Badestelle (http://s.bjoern-fey.com/meck1810) angesteuert um uns ein wenig zu erfrischen. Diese könnte man auch mit dem Auto ansteuern wenn man wollte. Wir sind dann von dort aus weiter in Richtung Zotzensee. Ab hier ist Nationalparkgebiet. Das heisst das man sich nur entlang der Bojen im See bewegen darf und keinesfalls an Land gehen darf. In diesem Falle auch deswegen weil hier Fischadler ihr Revier haben. Das stört aber nicht, man muss nicht an Land gehen um die Natur genießen zu können. Aufgrund der Mücken wäre es hier auch nicht sehr angenehm gewesen denken wir.

Nach der zweiten Umtragestelle in der Nähe des Dorfes Babke sind wir noch 20min. Gepaddelt und dann umgekehrt. An der Umtragestelle bei Babke gab es doch tatsächlich etwas Stau auf dem Hinweg der uns einige Minuten Zeit gekostet hat. Aber was ist schon Zeit in so einer schönen Umgebung. Es war nicht schlimm und hat nicht genervt, also alles ok. Aber ich kann mir vorstellen das in der Hauptsaison hier richtig richtig viel los ist. Dann macht das keinen Spaß mehr mit nur einer Lore sein Boot umzusetzen. Insgesamt waren wir 4,5 std unterwegs für rund 16km. Davon sind natürlich die 1,5km der Umtragestelle abzuziehen. Wir sind von hier aus dann weitergefahren nach Waren an der Müritz (http://s.bjoern-fey.com/meck1811). Dort haben wir unsere Vorräte erneut aufgefüllt und unseren Müll entsorgt. Ausserdem haben wir uns Gedanken für den nächsten Tag gemacht. Wir hatten dann beschlossen das wir eine Fischadler Tour mitmachen wollten welche von der Nationalparkverwaltung in Federow (http://s.bjoern-fey.com/meck1812) angeboten wird. Also habe ich in der Nähe einen See ausfindig gemacht mit einer Zugänglichen Badestelle. Dort sind wir hingefahren und haben es uns gut gehen lassen. Dieser Platz wurde zwar hin und wieder von Menschen frequentiert die dort Baden gegangen sind oder einfach Picknic gemacht haben sowie Tierfreunden und Reitern, aber es war dort so schön das man es fast als paradiesisch bezeichnen kann. Wir haben den Abend dort auf jeden Fall in vollen Zügen genossen und hatten hier auch die Muße und die Ruhe einfach mal FKK schwimmen zu gehen. Und das bis in die Nacht hinein was bei Temperaturen bis 36 Grad im Schatten, auch dringend nötig war. Sogar Nachts kühlte es sich kaum unter 20 Grad ab und so war das Bad auch in der Nacht sehr willkommen.

Tag 6

Auch hier wieder der Traum morgens nach dem aufwachen als erstes eine Runde zu schwimmen. Danach dann mit dem WoMo in Richtung des Tourstarts. Die Fahrt war aber schon abenteuerlich. Ich wollte den direkten Weg nehmen, den ich mir ursprünglich auch für die Hinfahrt rausgesucht hatte. Leider standen immer tiefer hängende Bäume im Weg und bei einem 10cm dicken Ast auf 2m Höhe haben wir dann aufgegeben und wollten das dem WoMo nicht mehr zumuten. So sind wir umgedreht und den vermeintlichen Umweg gefahren. Hinterher stellte sich raus das dies auch tatsächlich die schnellste und beste Zufahrt ist.

Angekommen in Federow ging es direkt ins Büro der Parkverwaltung. Leider waren wir nur 2 angemeldete Gäste für die Tour und erst ab 8 Gästen findet sie statt. Dafür jeden Tag aufs neue um 11:15. Die Tour dauert ca 3-3,5 std. und ist mit Sicherheit sehr interessant. Wir konnten sie leider nicht genießen was aber im Nachhinein nicht so schlimm war, denn die Rangerin hat uns einfach sehr viel über die Tour erzählt und uns empfohlen wo wir entlang wandern sollen. Das haben wir gemacht und einige km später hatten wir die Tour abgelaufen. Natürlich ohne Guide, aber sicherlich auch ohne die Erklärungen sehr interessant. Absolute Empfehlung diese Tour mitzumachen!

Den Fischadler in der Nähe kann man live beobachten. In der Verwaltung auf einem Monitor oder an einem bestimmten, dafür vorgesehenen Platz hinter Sichtschutzwänden (Nicht für euch, sondern für die Adler) auch direkt mit einem langen Objektiv oder guten Fernglas. Solltet ihr auf der Straße vorbeifahren, BITTE NICHT ANHALTEN. Das stört die Adler empfindlich und wenn sie gerade brüten wird es innerhalb von Minuten Lebensgefährlich für die Jungtiere! Die Adler haben ihren Horst auf diesem Strommast (http://s.bjoern-fey.com/meck1813). Strommasten sind deswegen ideale Nistplätze, weil freistehende, sehr große Bäume immer seltener werden und Fischadler sich nur auf eben solchen Bäumen niederlassen. Seeadler sind da genügsamer, aber Fischadler brauchen diesen Raum.

Nachdem wir gut 7km gewandert sind weil ich mich in der Karte vertan hatte, sind wir dann wieder zurück gefahren zu unserem Ausgangspunkt des heutigen Tages. Wir wollten einfach an diesem megaschönen Platz noch einen Tag entspannen und haben den restlichen Tag, den Abend und die Nacht einfach nur gechillt. Das ist Erholung pur! Ich wollte die Chance nutzen und endlich mal Nachtaufnahmen mit der Drone machen. Leider ist mir das nicht gelungen. Ich glaube diese Einsteigerdrone ist einfach nicht dafür geeignet. Für ein paar normale Nachtaufnahmen hat es aber gereicht.

Tag 7

Wir haben den nächsten Morgen sehr gemütlich begonnen. Einmal FKK Baden vor dem Kaffee ist einfach der beste Start in den Tag. Wir hatten schon am Abend geplant das wir zum Bolter Kanal (http://s.bjoern-fey.com/meck1814) wollen um dort zum letzten Mal für diesen Urlaub zu paddeln. Das Navi hat einen Weg um die komplette Müritz berechnet. Insgesamt mehr als 60km für eine Entfernung von vielleicht 10km. Da hab ich mir gedacht ich bin schlauer als das Navi und fahre einfach die Nebenstraßen und Feldwege. Das hat auch funktioniert, bis wir vor der Schranke des Nationalparks standen und somit unsere Fahrt zu Ende war. Etwas geknickt sind wir dann umgedreht um letztlich zurück zu Paddel-Paul zu fahren, wo wir schon einmal gepaddelt sind. Von dort aus kann man auch zum Bolter Kanal paddeln. So sind wir insgesamt gut 72km gefahren um dann letzlich gegen 13 Uhr bei Paddel-Paul anzukommen.

Von dort aus sind wir über den Leppinsee in den Woterfitzsee, durch den Caarpsee in den Bolter Kanal. Und was soll ich sagen: Die Schwaanhavel war schon unfassbar schön, aber der Bolter Kanal liegt mindestens auf gleichem Level. Größer und geräumiger, aber nicht minder interessant und spannend. Definitiv ein must-see wenn man die Seenplatte entlang paddelt! Am Ende des Bolter Kanals gibt es eine Umtragestelle, die allerdings ohne Lohren und sehr schlecht beschildert war, so das wir die Lust verloren haben nochmal umzutragen, zumal die Alex das Boot nicht heben kann weil es zu schwer ist. Hier endete also unser erster Paddelausflug. Wir sind dann ein Stück zurück zum ‚Fischers Land Boek‘ (http://s.bjoern-fey.com/meck1815) um dort ein Fischbrötchen zu essen und uns dann auf die Rückreise in Richtung Paddel-Paul zu machen.

Als Abschluß haben wir uns dann überlegt das wir zu der empfohlenen Stelle nach Malchow hoch fahren. Eigentlich ein sehr großer Umweg, aber lohnenswert wie sich rausstellte. Zwar war die Stelle wo wir zuvor waren in Malchow schöner, aber dafür hatten wir dort absolute Ruhe und es war sehr schön. Mit der Drone sind einfach fantastische Aufnahmen gelungen und das Tierreich hat sich auch wieder von seiner schönsten Seite gezeigt. Eine Graugansfamilie hat sich dort mit Futter versorgt da es einfach ruhig genug war. Erst als 2 Schwäne anschwammen und ich versuchte Fotos zu machen, haben sie relativ schnell die Flucht ergriffen.

Tag 8

Nach einer sehr ruhigen Nacht, auch wenn bis mitten in die Nacht Angler dort waren, haben wir uns auf den Weg gemacht zum Luftfahrtmuseum Rechlin (http://s.bjoern-fey.com/meck1816). Auf dem Weg dorthin haben wir uns noch die 1000 jährige Eiche (http://s.bjoern-fey.com/meck1817) angesehen. Ein Stammumfang von 9,5m und Äste die dicker sind als die meisten Bäume, hinterlassen schon einen sehr starken Eindruck.

Von dort aus sind wir zum Museum nach Rechlin gefahren. Mit relativ geringen Erwartungen haben wir das Eintrittsgeld bezahlt und wurden sehr positiv überrascht. Rechlin war einer der Hauptluftstützpunkte der Nazis, später der Russen und bis zuletzt der Bundeswehr. 1992 ist der Standort von den Russen geräumt worden und mittlerweile ist dieses sehr umfangreiche und wirklich gute Museum dort errichtet worden. Es zeigt einen Zeitschnitt von den Anfängen der Militärischen Fliegerei bis in die Neuzeit. Möglichst immer mit Bezug auf Rechlin. Jeder der in der Gegend ist und ein wenig Spaß an Technik hat, sollte sich dieses Museum ansehen.

Früh am Nachmittag haben wir das Museum verlassen mit dem Ziel heute noch Hamburg hinter uns zu lassen. Das Navi sagte zwar das wir um 22 Uhr zu Hause wären, aber das ist, wie man weiß wenn man ein WoMo besitzt, reine Theorie. Wir haben uns also gemütlich auf die Heimfahrt gemacht und haben es bis kurz hinter Bremen geschafft. Wir haben leider lange suchen müssen nach einem geeigneten Platz für die Nacht, da einige Parkplätze gesperrt waren wegen Bauarbeiten rund um Bremen und einige einfach direkt an der Bahn lagen, so das man wegen des Lärms sicher kein Auge zugemacht hätte, aber letztlich haben wir, wie auch auf der Hinfahrt, einen perfekten und ruhigen Platz gefunden.

Tag 9

Nach dem Ausschlafen gab es einen Kaffee und dann ging es auf die letzten 400km bis nach Hause.

Das WoMo hat wie immer perfekt funktioniert. Ein paar Statistiken:

  • Gesamtkosten: 665€
  • Spritkosten: 259 €
  • Spritmenge: 203,87L
  • Gesamtstrecke: 2014km
  • Verbrauch: 10,12 L/100km
  • Wasserverbrauch: ca 140L
  • Paddeltage: 4
  • Paddelstrecke: 52,2 km
  • Bootsmiete: 98€