16 Tage Zeit für Südnorwegen. Wir treiben das gute Wetter vor uns her und haben eine phantastische Zeit in Norwegen (und Dänemark).
Inhaltsverzeichnis
- 28. August 2021 – Auf nach Dänemark
- 29. August 2021 – Weiter ins Schwedische Naturparadies
- 30. August 2021 – Ab nach Oslo
- 31. August 2021 – Oslo by Bike
- 01. September 2021 – Tschüss Oslo, hallo Bergwelt
- 02. September 2021 – Dalsnibba, Geiranger Fjord und auch mal Regen
- 03. September 2021 – Alesund und ein wirklich toller Nachtlagerplatz
- 04. September 2021 – Briksdalsbreen, Boyabreen und geniale Landschaft
- 05. September 2021 – Auf nach Bergen
- 06. September 2021 – Fjordstraßen, alte Gräber und der Voringsfossen
- 07. September 2021 – Bruarbreen und der Latefossen mit wenig Wasser
- 08. September 2021 – Stanvanger ohne Plan
- 09. September 2021 – Preikestolen fast zu spät
- 10. September 2021 – Ein harter Weg zum Brufjlell und ab zum Südkap
- 11. September 2021 – Tschüss Norwegen, ‘Hello Again’ Dänemark mit phantastischem Strandplatz
- 12. September 2021 – chillig am morgen und ab nach Arhus
- 13. September 2021 – Römö Beach und Marathon nach Hause
Samstag, 28. August 2021
Der Plan war, wie schon bei den letzten beiden Urlauben, gegen 16 Uhr loszufahren. Da Alex wie immer Samstags, bis 14 Uhr arbeiten musste, habe ich gegen Mittag begonnen alles ins Womo zu räumen, Wasser aufzufüllen und die Bikes aufzuladen. Alles klappte wie am Schnürchen und nachdem Alex Feierabend gemacht hatte, hat sie schnell alles erledigt was noch anstand und wir sind um 15:50 losgekommen. Ein kurzer Stop noch am örtlichen Supermarkt aber dann ging es direkt auf die Autobahn. Unser heutiges Ziel war klar. Die Dänische Grenze wie schon 2020. Wir wollten den gleichen Platz zum Übernachten nutzen. Bis dahin sollten es aber noch 630km sein. Einmal tanken musste also sein und wir wollten kurz vor Bremen wieder Rast machen und zu Abend essen auf unserem angestammten Platz.
Die Fahrt verlief ruhig, allerdings verfolgte uns der Regen. Wirklich trocken sollte es die ganze Fahrt nicht mehr werden. Unseren Platz fürs Abendessen haben wir planmässig erreicht und wir haben die leckere Kartoffelsuppe die Alex immer vorbereitet wenn wir auf Reisen gehen, genossen. Dann gings aber auch schon zügig weiter und ich wollte planmässig hinter Hamburg tanken. Wenige km vor Hamburg, noch ca 52km bis zum geplanten Tankstop, ging die Tanklampe an. Ich wollte weiter fahren, da aber eine gleich preiswerte Tankstelle in der App angezeigt wurde, habe ich mich entschlossen doch abzufahren nachdem ich eh an der Ausfahrt auf die A7 vorbeigefahren war. Die Tankstelle hatte zwar offen, es war eine Automatentankstelle, aber sie akzeptierte keine Karten am Automaten. Tanken also unmöglich. Ok, jetzt fahren wir auch zu der anderen Tanke und siehe da … das war zufällig auch die Tanke die ich 2020 zum tanken angesteuert hatte.
Auch eine Automatentankstelle. Alles funktionierte aber, bis auf das Limit von 80 Euro pro Tankvorgang. Der Sinn erschließt sich mir nicht, denn man kann eine Karte ja auch mehrfach einstecken was aber hart nervt. Gut, ich musste das halt so machen da ich ausser unserem wirklich sehr leeren Tank (67L getankt in den 70L Tank), noch den Ersatzkanister den ich auf langen reisen immer dabei habe, gefüllt habe.
Dann gings weiter auf die letzten 135km bis kurz vor der Dänischen Grenze. Den Plan habe ich allerdings unterwegs geändert. Um nicht am nächsten morgen u.U. im Stau an der Grenze zu stehen, hatten wir beschlossen die Grenze noch diese Nacht zu überqueren und dann auf einem Rastplatz nur 3km hinter der Grenze zu übernachten. Die Grenzüberquerung war problemlos und man wollte nichtmal unsere Ausweise sehen. Es regnete eh die ganze Zeit in Strömen und so haben wir auf dem Rastplatz einen Platz bezogen und hier stehen wir nun.
Alex ist umgehend ins Bett, ich habe noch die Buchführung für das Tanken gemacht und habe angefangen diesen Reisebericht zu schreiben. Ein oder zwei Bierchen und ein wenig Instagram und Facebook, dann gings für mich auch ins Bett.
Sonntag, 29. August 2021
Es regnete. Die ganze Nacht. In Strömen! Ok, heute morgen bin ich aufgewacht von dem Klimaventilator eines anderen Womos was am anderen Ende des Parkplatzes stand. Aber … es nieselte trotzdem. Egal, das kann uns die Laune nicht verderben. Wir sind in Dänemark eh nur zum Transit und heute ist das Ziel Schweden. Ein Stück hinter Malmö sollte es werden. Gute 380km, mehr nicht.
Schon nach gut 50km war der Regen vorbei und je weiter wir fuhren, desto besser wurde das Wetter. Irgendwann auf dem Weg gab es sogar zeitweilig blauen Himmel zu sehen was unserer Stimmung weiter Auftrieb gab.
Nach gut 2 Std. Fahrt wollten wir eine kurze Pause einlegen. Der Rastplatz in Dänemark ist das was andere als Naherholungsgebiet bezeichnen. Ein See, viele Tiere und Geräusche der Autobahn nur vorne auf dem Parkplatz selber. Hinten, da wo der See ist, war nichts mehr. Top. Wirklich gut für eine Pause. Nur schade das genau hier keine Ladesäule für E-Autos ist. Ansonsten ist Dänemark da nämlich vorbildlich. Ich habe die erste 10 oder 20 Parkplätze als Ausnahmslos mit Ladesäulen registriert.
Weiter nach Kopenhagen. Vorher ging es über die Stoerebelt Brücke und nach Kopenhagen dann über die Oeresundbrücke. Wie schon an der Grenze zu Dänemark, haben uns die Schweden auch einfach durchgewunken. Die Kontrolle dauerte aber 5 Sekunden länger, denn wir wurden gefragt ob wir nur zu zweit wären. Das haben wir bejaht und durfen dann passieren.
Da unser anvisierter Platz nicht weit hinter Malmö lag und wir noch tanken mussten, haben wir eine nahegelegene Tankstelle angesteuert. Es ist nicht verwunderlich das hier soviele E-Autos rumfahren. Wir haben für den Liter Diesel 1,73 EUR bezahlt! Wir lagen gut in der Zeit und so fuhren wir schön die Küstenstraße entlang auf dem Weg zu dem Platz der unser Nachtlagerplatz werden sollte. Aber Pustekuchen, dort angekommen hinderte uns eine 2,1m Barriere daran den Platz zu befahren. Da wir dort auch nicht drehen konnten, sind wir ins Dorf bis an den Hafen gefahren um dort zu drehen und zu planen wo es jetzt als Alternative hingehen soll. Und was soll ich sagen, ein malerisches Schwedisches Dorf. Perfekt gepflegt und mit tollster Aussicht direkt aufs Meer. Hier kann man es aushalten. Schade das uns diese Gelegenheit verwehrt blieb. Normalerweise sind solche Plätze gesperrt weil sie in der unsäglichen Park4Night App veröffentlicht wurden und danach von Dumpf-Campern überrannt wurden. Dieser hier ist aber in der App nicht zu finden und die Barriere sah sehr neu aus. Komisch und schade.
Der nächste Platz sollte auf einer Landzunge sein. Ein Stück hinter Helsingborg und gut 80km von dem ersten Platz entfernt. 80km die wir morgen schon nicht mehr fahren müssen wenns nach Norwegen weiter gehen soll. Der Weg dahin führte wieder durch schönste Dörfer und der eine oder andere Parkplatz mit perfekter Aussicht aufs Meer lockte uns an. Aber überall Verbotsschilder ab 22 Uhr. Wenigstens durften Womos über Tag dort parken. Wohnwagen ist das fast gänzlich untersagt hier. Aber der anvisierte Platz entpuppte sich als perfekt. Ein kleiner Rastplatz, ein Stückchen vor einem Restaurant mit einer relativ steilen Zufahrt. Nicht direkt am Meer, aber keine 2 Gehminuten und man hat einen tollen Platz am Meer.
Wir haben das Womo möglichst gerade geparkt und dann direkt mal Essen gemacht. Es war knapp 17 Uhr und somit wirklich Zeit für das Abendessen. Es gab Steak, Steak, Kartoffeln und Salat. Lecker! Danach ne Dose Bier schnappen und den Abend auf den Felsen am Strand genießen. Wir haben dort wirklich abgechillt und es uns einfach gut gehen lassen. Wobei das relativ ist, denn Alex ging es zunehmend schlechter. Woran es gelegen hat konnte zum Zeitpunkt wo ich das schreibe, noch keiner sagen. Mal abwarten wie es weiter geht. Wir sind dann zum Womo zurück. Alex hat sich ins Bett gehauen und ich habe mich draussen hingesetzt um diese Zeilen zu tippen und den Sonnenuntergang zu genießen.
Es ist für Schwedische Verhältnisse hier ziemlich Mückenfrei, aber selbstverständlich nicht komplett. Also Zeit um meinen neuen Thermacell zu testen. Nach anfänglichen Problemen das Ding in Betrieb zu nehmen hat es jetzt seinen Dienst aufgenommen und ich hoffe das es wirkt wie versprochen und die Viecher fernhält. Ich werde berichten.
Sollte alles nach Plan laufen, werden wir morgen Oslo erreichen. Das ist zwar von hier aus nochmal eine Marathon Etappe von 520km und gut 7 Std. lt. Google Maps, aber danach wird es dann chillig. Dann haben wir unser Hauptziel, Norwegen, erreicht und können, wenn das Wetter passt, am Dienstag Oslo unsicher machen.
Montag, 30. August 2021
Eine sehr ruhige und geruhsame Nacht war das. Alex ging es wieder besser, aber die Ursache kennen wir noch nicht. Wir haben den Tag entspannt begonnen und noch vor der abfahrt habe ich schnell die Drohne hochgeschickt. Die tolle Landschaft musste auch aus der Luft fotografiert und gefilmt werden. Nach dem Drohnenflug haben wir sofort die Pferde gesattelt denn es lagen ja über 500km vor uns bis zum heutigen Ziel Oslo.
Die Fahrt ging direkt mal los durch malerische Dörfer und schöne Straßen bis wir letztendlich die E6 erreichten. Diese führt ja bekanntermaßen bis nach Norwegen und dort weiter bis ans Nordkap. So weit wollen wir diesmal nicht, Oslo reicht und für heute. Die Fahrt ging kurzweilig voran und so waren wir um kurz nach 16 Uhr an der norwegischen Grenze. Da ich aus irgendeinem Grund meine Kreditkarte nicht überreden konnte mit der Kvoten App des norwegischen Zolls zusammen zu arbeiten, mussten wir wohl oder übel die Rote Line nehmen um das Bier war wir mit hatten, zu verzollen. Zunächst wurden wir aber von einem Grenzbeamten sehr freundlich empfangen und nach unserem Impfstatus gefragt. Da wir beide durchgeimpft sind und das auch schon länger, war das kein Problem. CovPas App zeigen und er wünschte uns eine gute Weiterfahrt.
Nun noch zum Zoll. Und das zu finden stellte sich als schwierig heraus. Nachdem ich das Gebäude dann gefunden hatte musste ich eine Nummer ziehen nur damit mir die Beamtin innen dann später erklärte das ich einfach an den Automaten in der ecke gehen konnte um zu verzollen was ich zu verzollen habe. Das ging dann schnell und unkompliziert und wir konnten weiter. Noch schnell tanken, denn der Sprit kostet in Norwegen 20ct/liter weniger als in Schweden, weswegen ich es unbedingt vermieden habe nochmal in Schweden zu tanken.
Als wir dann in den Osloer Feierabendverkehr kamen, wurde es nochmal ein bisschen stressig. Aber unser anvisierter Platz oben auf dem Berg versprach gut zu sein. Der Weg dahin war allerdings versperrt weil ein Haus brannte und die Polizei deswegen die Straßen gesperrt hatte. Wir sind also aussen herum gefahren und haben den Platz unterhalb einer Skiliftstation bezogen. Hier steht man ruhig und sogar legal bis zu 48h lang. Nach dem Essen sind wir dann noch spazieren gegangen und haben die Natur genossen. Aber auch hier gibt es wieder unzählige Mücken. Ich hoffe dass das an den Fjorden besser wird.
Dienstag, 31. August 2021
Und schon wieder eine geruhmsame Nacht ohne Zwischenfälle und mit gesundem Schlaf. Frisch ausgeruht haben wir um 10 Uhr die Räder abgeladen und sind gegen halb elf aufgebrochen auf unsere Stadttour. Die ging von hier aus erstmal zum Osloser Technik Museum. Das haben wir aber nur von aussen betrachtet und sind dann weiter. Bis hierhin sind wir nur steil bergab gefahren und es war eine Stadt wie jede andere. Aber dann sind wir immer weiter bergab gefahren, wirklich immer nur bergab und sind durch einen wunderschönen Grüngürtel gefahren. Immer weiter runter. Durch IN-Viertel, vorbei an stylischen Büro-, und Wohngebäuden immer entlang tollster Natur. Irgendwann sind wir abgebogen um an einen Platz in der Stadt zu kommen. Das Viertel sollte ganz schön sein und das war es auch. Aber zu dem was da noch kommen sollte, war das nix besonderes. Jeh tiefer wir kamen desto schöner wurde die Stadt. Sicher, Oslo ist eine sehr reiche Stadt, zumindest sieht es danach aus wenn man sich die Häuser betrachtet. Auch gibt es hier fast keine kleinen Autos und alle laufen schick gestylt rum. Ok, alle die nicht oben ohne rumlaufen.
Wir haben wohl den Sommer in Oslo erwischt, aber das uns in der Stadt ständig Typen ohne Hemd begegnen würden war neu. Und ausnahmslos alle wussten ihr Sixpack zu präsentieren. Der sommer wurde aber allerorten ausgenutzt. Es wurde gebadet und geschwommen was das zeug hielt. Im Bach, im Meer im Brunnen. Und Fahrräder mag die Stadt auch. Es ist nicht ganz auf dem Niveau von Valencia und Amsterdam, aber doch sehr nah dran. Perfekt angelegt und wirklich gut organisiert kann man sich perfekt mit dem Rad bewegen. Was auch alle tun. Rad oder E-Scooter. Solche Mengen dieser Flitzer hab ich noch in keiner Stadt gesehen.
Stück für Stück haben wir uns bis zum Meer vorgearbeitet um dann langsam Richtung Osten zu fahren wo das Rathaus, die Festung Ankerhus und natürlich das bekannte Opernhaus von Oslo zu sehen sind. Und alles war beeindruckend. Am Rathaus haben wir uns jeder eine Wurst im Brötchen und eine Limo gegönnt und sind nur dadurch 28 Euro ärmer geworden. Aber das war es wert, denn es ist halt Oslo und das Essen war lecker. Die Festung bot tolle Aussichten aber als wir am Opernhaus angekommen waren … Was ein Architektonisches Meisterwerk. Und komplett begeh-, bzw. befahrbar mit dem Rad. Perfekt. Also erstmal hoch aufs Dach ein bisschen die Aussicht genießen. Dann noch ein bisschen rumgefahren und wieder steil hinunter. Wahnsinn. Darunter mal wieder ein Strand der von den Osloern auch gut genutzt wurde bei dem Wetter. Und wir haben immerhin mitten in der Woche am frühen Nachmittag.
Von da aus sind wir weiter zur Akrobatenbrücke die die beste Aussicht auf die Barcodehäuser bieten soll. Ob es die beste Aussicht ist weiß ich nicht, aber die Aussicht ist ganz gut. Vom Meer aus aber sicher noch besser. So oder so sind die Häuser und das ganze Viertel toll anzusehen und definitiv einen Besuch wert. Von da aus ging es zurück zum Womo. Auf anderem Wege als wir hingekommen sind, aber zum Schluss natürlich nicht minder steil. Letztlich standen über 46km auf dem Tacho, was für eine Stadttour schon ordentlich ist.
Kaputt aber glücklich haben wir wohl beschlossen nochmal zum Sonnenuntergang zu einer schönen Stelle zu radeln wo man eine Tolle Aussicht auf den östlichen Teil von Oslo hat. Der Sonnenuntergang hat uns, genau wie Oslo, nicht enttäuscht. Wenn du noch nie in Oslo warst, fahr hin und guck es dir an! Die Stadt ist wahnsinnig schön.
Die Räder sind verladen und der Plan für morgen steht weitestgehend. Es wir in Richtung Norden gehen zu einer Wanderung.
Mittwoch, 1. September 2021
Auschlafen. Wir haben ausgeschlafen und sind bei bestem Wetter aufgestanden. Der Plan für heute ist ja bekannt. Alex hat draussen in der Sonne gefrühstückt. Ich bin nicht so der Frühstücker und hab deswegen nach dem Aufstehen, also als Alex längst fertig gefrühstückt hatte, das Womo abfahrbereit gemacht.
Es ging bergab, noch einmal mit Blick auf Oslo von oben und dann über die Stadtautobahnen in Richtung Inland. Immer nordwärts führte uns unsere Route auch vorbei an der Insel Utoya auf der der Rechtsterrostist Breivik vor gut 10 Jahren 69 Kinder ermordete. Wir wollten noch ein Denkmal suchen um ein Statement Video aufzunehmen das Rechtsradikalismus scheisse ist, aber auf dem Festland gibt es anscheinend kein Denkmal und der Fähranleger war gerade eine riesen Baustelle.
Also sind wir immer weiter ins Inland gefahren. Bislang stellte sich die Landschaft immer noch dar als ob wir in der Eifel, nahe der Heimat wären, aber langsam wurde es dann doch karger. Felsiger und Baumloser. Mehr Berge, die Aussentemperatur sank zusehends von gut 21 Grad in Oslo auf zeitweise unter 12 Grad. Das ist bei starkem Wind auf den Hochebenen schon als frostig anzusehen und hat mich genötigt sowohl Schuhe mit Socken als auch eine Dicke Jacke anzuziehen als es aus dem Womo rausgehen sollte um Fotos und Videos zu machen.
Wir sind bis auf 1400m hoch gefahren und haben wirklich tolle Landschaften gesehen. Unser erster anvisierter Punkt war die Wanderung auf den Besseggen. Die stellte sich jedoch als zu schwierig für unser Können und unsere Kondition heraus und so haben wir zwar den Parkplatz angesteuert und auch hier wieder tollste Natur gesehen, sind dann aber Erfurchtsvoll umgedreht und zurück auf die E16 gefahren. Der Plan war jetzt einen Nachtplatz zu suchen und morgen dann zum Geiranger Fjord weiter zu fahren.
Ein Super Lagerplatz ist in dieser Gegend kein Problem und so war nach einigen Minuten ein phantastischer Platz gefunden. Nur Alex hob den Finger und meinte das wir erst 17 Uhr haben und es einfach Sinn ergeben würde wenn wir heute noch Strecke machen anstatt hier den Rest des Tages zu verbringen. Normalerweise ist das meine Argumentationsweise weswegen ich das gut nachvollziehen konnte und nach kurzer Überlegung ging es weiter. Noch etwas mehr als 1 Std Fahrt sollten es werden.
Google hat sich mal wieder als das ‘perfekte’ Navi rausgestellt was uns eine steile Schotterpiste runtergeschickt hat um wahrscheinlich 10 Sekunden zu sparen ggü. der normalen Landstraße. Man muss sich die Strecken echt immer vorher angucken. In Südlicheren Ländern schickt Google Maps einen gerne mal die engsten Gassen entlang um 4 Sekunden zu sparen.
Die Aussicht war aber grandios und machte einfach Lust auf immer mehr Norwegen. Auch wenn das Wetter kurzzeitig mal etwas schlechter wurde. Dunkle Wolken zogen auf und es nieselte sogar mal kurzzeitig leicht. Die Windschutzscheibe war so voller toter Viecher das es für nordische Länder kaum vorstellbar ist. Sowas kenne ich nur wenn wir in den Süden fahren. Wischen hat auch nix gebracht denn die Wischer hatten ebensoviele tote Tiere auf sich kleben. Also erstmal anhalten und die Wischerblätter reinigen damit wieder einigermassen klare Sicht herrschte.
Die Straße führte uns immer weiter zwischen den Bergmassiven hindurch und der angesteuerte Platz stellte sich als Niete heraus. Der nächste auch und so haben wir beschlossen einfach solange zu fahren bis wir was finden. Und im Vorbeifahren lachte und ein Parkplatz an einem kleinen See an. Da stand zwar schon jemand aus Bonn, aber wir haben uns maximal weit weggestellt um nicht zu stören. Normalerweise ist es uns ein Gebot das wir weiterfahren wenn Plätze schon belegt sind, aber es wurde langsam dunkel, wir hatten Hunger und nach fast 9 Stunden Fahrt auch keine Lust mehr. Der Platz war super, nur etwas windig. Ob die Nacht ruhig wird, war noch nicht absehbar.
Der noch junge Abend lud bei useligem Wetter draussen gerade dazu ein nochmal die Gesellschaftsspiele auszupacken. Wir haben immer 3 davon an Bord. Istanbul, Thurn und Taxis und Zug um Zug. Und in dieser Reihenfolge haben wir die dann auch gespielt. Alex ist wirklich eine gute Spielerin und macht es mir normalerweise nicht einfach, aber es hat einfach alles gepasst. Istanbul habe ich mit 6 zu 4 Diamaten gewonnen, Thurn und Taxis habe ich sehr knapp mit 33 zu 31 Punkten gewonnen und Zug um Zug hätte Alex eigentlich haushoch gewonnen, sie hatte aber auch mindestens 400 Joker, aber sie hat sich verzockt und wurde gierig und hat so letztlich anstatt mit 92 zu 79 zu gewinnen, mit 52 zu 79 verloren. Trotzdem war es ein schöner Abend und morgen gehts weiter zum bekannten Geiranger Fjord.
Donnerstag, 2. September 2021
Der Wind hatte sich gelegt und die Nacht wurde ruhig. Wir haben trotzdem nur wenig geschlafen denn wir sind spät ins Bett. Diesmal beide. Was selten ist. Der Morgen begrüßte uns mit bestem Wetter. Sonnig, Schäfchenwolken und eine leichte Brise die es aber auf dieser Höhe sehr frisch machte. Alex hat noch schnell geduscht, ich habe in der Zeit draussen gemütlich Kaffee getrunken und dann haben wir uns schon aufgemacht über die Hochebene in Richtung Geiranger Fjord.
Es ging durch malerische Landschaften zwischen den Bergen hindurch, an riesigen Seen vorbei. U.a. auch an einem kleinen Haus was direkt an einem Fluss mit Stromschnellen und Wasserfall liegt. Ein beliebtes Fotomotiv und auch wir konnten nicht umhin dort kurz anzuhalten, zumal es direkt an der Landstraße liegt die wir eh entlang fuhren.
Auf der Fahrt haben wir uns überlegt ob wir noch zur Dalsnibba Aussichtsplattform hochfahren sollten. Diese sollte Maut kosten und wir waren nicht sicher ob es das Wert war. Wir entschieden uns aber dafür und es ging steil, wirklich steil, bergauf. Irgendwann nach unzähligen Kurven wurden wir gestoppt. Nicht etwa von der Polizei sondern von einem Mitarbeiter einer Filmproduktionsfirma. Wir sollten 3-4 Minuten warten und dann ging es weiter. So war es auch und nach 2 Kurven bot sich ein riesiger Haufen wuselnder Menschen die sich um 2 Kletterer drehten. Im Wortsinne, denn die zweit großen Kameras an Kranen, waren ebenfalls auf diese beiden gerichtet.
Oben angekommen war der Parkplatz gut gefüllt. Die Aussicht von dort oben ist Atemberaubend. Jedem sei wärmstens ans Herz gelegt die Gelegenheit zu nutzen und hier hoch zu fahren. Man kann die ganze Serpentinenstraße runter zum Geiranger Fjord sehen. Auch ein Teil des Fjords und man ist auf Höhe der anderen Gipfel in der Umgebung. Wirklich Atemberaubend.
Von nun an ging es 25km bergab. Steil … klar. Motorbremse ist hier immens wichtig damit die Bremsen diese Tortur überhaupt überstehen. Darauf wird auch auf diversen Schildern hingewiesen. Die Fahrt ist trotzdem spassig und belohnt mit immer wechselnden, immer spannenden, Aussichten. Irgendwann sind wir wirklich unten im Tal angekommen wo ein großes Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Glücklicherweise gab es davon dieses Jahr nicht viele denn dieses eine hat schon eine große Menge von Menschen in diversen Bussen den Berg hoch geschickt. Ich will gar nicht wissen was hier in normalen Zeiten los ist.
Wir hatten überlegt eine Sightseeing Tour durch den Fjord zu buchen. Leider gab es nur das Speedboot was mir aber nicht genug Sightseeing gewesen wäre und ich keine Lust hatte Nass zu werden. Das Speedboot war ein Schlauchboot mit 2 dicken Motoren. Spassig auf jeden Fall, aber zum Sightseeing nicht unbedingt geeignet. Das normale Sightseeingboot fuhr leider nur um 10 und 13 Uhr … das hatten wir um 20 min. verpasst. Schade. Wir haben dann tatsächlich noch Souveniers gekauft und uns dann mit frischen Zimtschnecken auf der Hand mit dem Womo wieder auf den Weg gemacht auf der anderen Seite wieder hoch auf den Berg zu fahren.
Das Ziel war Alesund. Eine Jugendstilstadt deren Altstadt schön sein soll. Der Beschluß das wir uns die nicht mehr heute ansehen war aber schnell gefasst denn wir wären erst um 17 Uhr da gewesen. Was spät um die Stadt noch in Ruhe zu genießen. Also morgen. Es musste ein Platz für die Nacht her während das Wetter dann doch zunehmend schlechter wurde. Unsere Wahl fiel auf die Insel Godoya die kurz neben Alesund liegt und wir so am nächsten Tag schnell da sind und uns die Stadt angucken können. Um auf die Insel zu kommen mussten wir allerdings mal wieder 3 der bekannten Norwegischen Tunnel passieren. Sehr steil und schlecht beleuchtet.
Aber das war es Wert. Der anvisierte Platz war zwar schön, zumindest wäre er das gewesen wenn das Wetter super gewesen wäre, da er aber ungeschützt an der Küste lag und es windig werden sollte haben wir uns entschieden doch umzuparken. Wir entschieden uns für einen Platz mit Blick auf den Atlantik und das Dorf auf der Insel, aber geschützt durch den Berg. Hier war es sehr windgeschützt und wir erhofften uns eine ruhige Nacht.
Freitag, 3. September 2021
Die Nacht war ruhig.Für die Atlantikküste relativ windstill und absolut ohne sonstige Störungen. Perfekt. Wir sind aufgewacht im Nieselregel mit Blick auf das Meer. Entspannt einen Kaffee während man draussen rumstiefelt. Es sollte nach Alesund gehen. Wir mussten noch einkaufen was natürlich in einer Stadt kein Problem darstellen sollte. Der Rema 1000 war unser Ziel, auch weil daneben direkt ein Parkplatz für Womos zu sein schien. 164 Euro haben wir im Rema gelassen. 1. weil Lebensmittel in Norwegen generell teurer sind als bei uns und 2. weil Bier in Norwegen VIEL teurer ist als bei uns.
Direkt neben dem Rema 1000 war der offzielle Womo Stellplatz der Stadt. Das haben wir zwar nicht sofort rausgefunden, aber nach ein oder zwei anläufen dann doch. Der Platz ist sehr ungemütlich und würde uns nur im absoluten Notfall wirklich zum übernachten dienen, zumal er für die Nacht 32 Euro kostet. Aber er ist sauber, super angelegt und bietet alles was die normalen Camper so brauchen. WC und Duschen sind auch vor Ort. Wir wollten aber nur parken und hinterher die Gelgenheit nutzen und das WC leeren und Frischwasser auffüllen. Parken kostet hier 33 NOK pro Stunde. Gut ist, man kann das über eine App Minutengenau abrechen. Das installieren und einrichten der App FlexiPark hat mich zwar einige Minuten gekostet, aber danach wars wirklich unkompliziert und für uns auch einfacher weil wir nicht mehr auf die Zeit gucken mussten.
Von dort aus sind wir auf jeden Fall gemütlich losgestiefelt in die schöne Jugendstilstadt Alesund. Und … es lohnt sich. Wenn ihr mal hier in der Gegend seid, macht einen Abstecher nach Alesund. 2 Stunden und ihr habt die Stadt grob erkundet aber trotzdem ist es eine Reise wert. Manches Mal fühlt man sich ein bisschen wie im Wilden Westen der USA, zumindest vermittelt das der Baustil der Häuser. Sehr spannend und wirklich schön anzusehen.
Nach der Rückkehr zum Womo haben wir noch das WC geleert und Wasser nachgetankt wie geplant und uns dann auf den Weg in Richtung Briksdalsbreen gemacht. Wieder einmal eine Fährfahrt und es ist immer wieder sehr beeindruckend zu sehen. Die Fähren sind hier offizielle Europastraßen und fahren im 20min Takt. Es ist beeindruckend wieviele LKW und PKW mit einer einzigen Fährfahrt so transportiert werden. Das alles läuft völlig unkompliziert übers Kennzeichen ab. Drauffahren und wenn man einen Brobizz oder Autopass hat dann bekommt man umgehend die Rechnung mit einem Rabatt. Ansonsten geht die nach Hause ohne Rabatt.
Weiter gings für mehr als 100km entlang an Fjorden und Seen durch Bergtäler und kleine Städte. Wir sind auch an dem tiefsten Binnensee europas vorbei gefahren, wo ich leider gepennt habe und es in dem Moment nicht gemerkt habe. Sonst gäbe es davon auch ein Foto und/oder Video. Die Fahrt in dieser Landschaft war auf jeden Fall sehr kurzweilig und spannend. Solche tollen Landschaften sieht man sonst nicht. Wir konnten uns nicht satt sehen. Kurz vor dem Briksdalsbreen haben wir einen tollen Platz für die Nacht gefunden. Mit Blick auf den Nebengletscher und quer über den See. Ein Traum. Dazu eine gemütliche Sitzbank mit Tisch.
Endlich konnte ich meinen Feuerklotz und das Brennholz was ich im Vorfeld gekauft hatte, sinnvoll verwenden. Wir draussen gegessen mit einem unglaublich schönen Blick auf den See der einfach in allen möglichen Türkistönen schimmerte. Das Feuer danach war traumhaft und einfach urgemütlich. Es wurde langsam richtig kalt so das wir beide Dick eingepackt am Feuer saßen. Vorne war es fast zu warm aber von hinten kroch die Kälte wortwörtlich in den Nacken. Es war ein toller Abend und als das Feuer immer kleiner wurde, wurde es auch Zeit ‘rein’ zu gehen und im Womo die Heizung ihres Amtes walten zu lassen. Es ist sehr gemütlich wenn es draussen kalt ist oder Hunde und Katzen regnet, im Womo trocken und gemütlich beheizt zu sitzen und den Abend zu genießen.
Samstag, 4. September 2021
Aufwachen an einem traumhaft türkisen See. So war die Vorstellung. In der Realität war der See eher blau und kaum zu sehen weil es so nebelig war. Aber wir haben lange geschlafen nach dem tollen Feuer gestern Abend und so haben wir den Tag ohne Stress begonnen. Im Laufe des Morgens verzog sich der Nebel zusehends und als wir losfuhren in Richtung Briksdalsbreen war der Nebel weg. Beste Voraussetzungen also.
Bis zum Parkplatz am Gletscherwanderweg waren es gut 11km. Der Parkplatz war sehr leer was sicherlich Corona aber auch der Nebensaison geschuldet ist. Die frühe Uhrzeit kann es nicht sein, denn wir hatten ja schon 11 Uhr. Parkgebühren sind 75 Kronen für den Tag. Wer über nacht bleiben will zahlt faire 180 Kronen für das Kombiticket.
Frohen Mutes sind wir losgewandert und haben die 3km bergauf unter die Füße genommen. Den größten Teil der Strecke, die teilweise schon recht steil ist, könnte man auch mit einem Golf-Kart als Taxi fahren, was die älteren Besucher auch gerne und verständlicherweise nutzten. Wir haben das aber mit unseren eigenen Füßen in Angriff genommen und wurden belohnt mit phantastischer Natur und tollsten Ausblicken. Die letzten 500m bis zum Gletscher bzw. bis zum Gletschersee musste aber jeder selber unter die Füße nehmen. Sicherlich für Gehbehinderte Menschen ein Ding der unmöglichkeit. Aber auch an dem Platz war man schon nah dran. Es lohnt in jedem Falle.
Wir sind aber natürlich die letzten 500m auch gelaufen und als wir um die letzte Ecke bogen, unter einem Felsen hindurch, auf einen Sandstrand blickten, waren wir oben. Auf den Sandhügel sind wir dann noch gelaufen und haben auf einen glasklaren, Türkisfarbenen See geblickt, an dessen Ende die steile Felswand war wo der Rest der Gletscherzunge noch zu sehen war. Auf dem Weg hier nach oben standen viele Hinweisschilder bis wo der Gletscher in welchen Jahren mal gegangen ist. Das war beeindruckend, waren es vor gut 250 Jahren noch einige hundert Meter weiter im Tal.
Auf diesem See schwommen kleine Eisschollen was deutlich machte wie kalt das Wasser war. Wir haben dort einige Zeit verbracht und uns die Schönheit der Natur angesehen. Obgleich das Wasser so kalt war, hat es ein verrückter wirklich gewagt, sich ausgezogen und ist reingegangen. Ja sogar reingesprungen. Ich glaube ich hätte im gleichen Moment einen Herzinfarkt bekommen. Mutmaßlich dürfte das Wasser kaum mehr als 3 Grad gehabt haben. Eher 1 oder 2 Grad. Hochachtungsvollen Respekt!
Der Rückweg war gemütlich und nochmal so beeindruckend wie der Hinweg weil mittlerweile die Sonne Teile des Tals geflutet hatte und so alles in ein schönes warmes Licht tauchte. Am Womo angekommen haben wir geplant wie es weitergehen sollte. Da die Grobe Richtung die Stadt Bergen war, lag auf dem Weg noch ein Gletscher. Einer der sehr viel näher an der Straße liegt und somit leicht zu besichtigen ist ohne wieder eine Wanderung machen zu müssen.
Boyabreen hieß der Gletscher und der Weg dahin waren Luftlinie keine 10km, aber auf der Straße dann doch knapp 100. Allerdings 100km durch tollste Landschaften, hoch über den Berg, eine Passstraße entlang und wieder runter. Beeindruckendste Norwegische Natur, auch wenn man sich Zeitweise eher in Österreich oder der Schweiz wähnte als in Norwegen. Große saftige Grasflächen mit Kühen und Bauernhöfen umgeben von Bergen. Wirklich schön.
Am Gletscher angekommen war erwartungsgemäß nicht viel los und wir konnten bis ganz vorne fahren und sind dann ein paar Meter gelaufen bis wir schon am Gletschersee waren. Das war aber unspannend und so haben wir einen Weg gesucht und gefunden über den kleinen Fluss zu kommen so das wir durch das Geröllfeld und den jungen Wald näher dran zu kommen. Das hat auch funktioniert aber irgendwann war dann doch schluss.
Zurück am Womo hab ich aber noch die Drohne hochgeschickt und siehe da, man verschätzt sich schon ganz ordentlich was die Höhe solcher Gletscher angeht. Die Drohne hat eine maximale Flughöhe von 500m. Das hat gerade mal für die halbe Höhe des Gletschers gereicht. Schöne Aufnahmen sind trotzdem dabei rumgekommen.
Jetzt wollten wir nur noch weiter in Richtung Bergen und solange fahren bis wir einen schönen Platz finden. Auch weil der Tag noch recht jung war. Wir sind an sehr sehr vielen schönen Plätzen vorbei gefahren. Durch Täler und über Hochebenen. An Seen und Fjorden vorbei … und irgendwann hatten wir keine Lust mehr. Es wurde Abend, aber es kamen keine schönen Plätze mehr. Die Suche war nicht von Erfolg geprägt und irgendwann waren wir soweit das wir einfach jeden Parkplatz nehmen wollten. Dann ging es in Richtung der Fähre und kurz vorher haben wir noch eine Abfahrt ausprobiert. Der Anvisierte Platz war zwar nicht toll, aber 200m weiter war ein toller Platz. Einsam und ohne besondere Aussicht, aber ruhig und wir standen super.
Auch da hatten wir wieder einen ruhigen und gemütlichen Abend. Duschen und ein bisschen Youtube gucken bis wir kaputt ins Bett gefallen sind. Ein weiterer gelungener Tag mit absolutem Wetterglück. Hoffentlich wird das so bleiben.
Sonntag, 5. September 2021
Die Nacht war ruhig. Megaruhig. Super erholsam. Top. Perfektion wäre jetzt gewesen wenn wir noch ne schöne Aussicht genießen hätten können am morgen aus dem Fenster des Alkoven. Aber da waren nur Bäume und ein Warnschild vor Waldbrandgefahr.
Wir wollten nur nach Bergen und uns dann am Montag die Stadt angucken. Aber meistens kommt es anders als man denkt. Wir sind recht Zeitig aufgebrochen. Auf dem Weg nach Bergen lag einmal mehr phantastische Natur und der Tvindefossen Wasserfall. Der nach den Bildern von Google zu urteilen ein toller, beeindruckender riesen Wasserfall ist. In unserem Falle war der der Austrocknung nahe und alles andere als beeindruckend. Ein tröpfelndes Rinnsal würde ich dazu eher sagen. Egal, weiter gehts nach Bergen. Der Weg führte ausserdem durch den Laerdalstunnel, mit knapp 25km Länge, der längste Straßentunnel der Welt. Der Tunnel ist so lang, das es 3 größere Höhlen innendrin gibt die gut ausgeleuchtet sind. Es zeichnete sich ab das wir Bergen um rund 15 Uhr erreichen würden. Die Fahrradroute die ich rausgesucht hatte umfasste gut 20km so das der Plan tatsächlich war, Bergen noch heute komplett anzusehen.
Der anvisierte Platz zum parken und ggf. auch für die Nacht, war ein offizieller Womo Stellplatz am Rande der Stadt. Hässlich aber kostenlos und noch 3 Plätze frei. Nix für mich … also ab auf die Räder und weg. Die Stadt zeigte sich schnell von ihrer schönen Seite. Gut angelegt und mit wirklich tollen Gebäuden. Insbesondere die alten Häuser in den alten Vierteln sind nachhaltig beeindruckend. Wir haben eine schöne Radtour durch die Stadt gemacht und im Hafen auch einen Fischburger gegessen. Der war sehr lecker, mit rund 8,50 Euro aber auch kein Schnäppchen. Es lagen mindestens 3 Hurtigrutenschiffe vor Anker im Hafen. Man sah deutlich das die Kreuzfahrtindustrie noch lange nicht wieder auf dem Niveau der Vor-Corona Zeit ist.
Nach 2 Std Radtour waren wir wieder am Womo und ich kann das nicht haben wenn ich wo stehe wo andere stehen. Zumal dort direkt die Straßenbahn entlangfuhr und es insgesamt auch einfach ungemütlich war. Also habe ich schnell mal die Satellitenkarte aufgemacht, gecheckt wo es morgen hingehen soll und ein paar Plätze gesucht. Dann haben wir uns schnell auf den Weg gemacht wieder raus aus der Stadt. Uns kamen Autoschlangen entgegen als ob gerade die Urlaubszeit zu Ende wäre. Spätestens als es wieder auf die E16 ging war es nur noch eine Perlenkette von Autos. Kilometerlang! Keine Ahnung warum das so war, denn die Ferien in Norwegen waren schon seit Mitte August zu Ende.
Der Platz den wir letztlich gefunden haben ist zwar nur 50m neben der Landstraße, aber im Grünen und eher einsam. Wesentlich gemütlicher als der seelenlose, überfüllte Asphaltplatz in Bergen. Eine gute Wahl die Stadt zu verlassen. Wir hoffen noch drauf das der Verkehr auf der Landstraße weniger wird. Dann kann es eine ruhige Nacht werden. Es kann nicht jeder Platz der Traumplatz sein.
Montag, 6. September 2021
Obwohl es erst recht Spät wirklich ruhig wurde, haben wir wirklich wunderbar geschlafen. Nach dem ausschlafen erstmal frische Brötchen aus dem Omnia Backofen und bei leicht einsetzendem Nieselregen haben wir uns auf die Reise gemacht entlang der schönen Küstenstraßen die bisweilen aber abenteuerlich schmal waren, entlang des Hardangerfjordes bis zur Hardanger Brücke. Vor und nach der Brücke waren schon wieder beeindruckende Tunnelbauwerke mit Kreisverkehren unter Tage. Nach der Hardanger brücke, die auf beiden Seiten in Tunnel führt, sind wir weiter in Richtung Eidfjord gefahren.
Solche engen und schmalen Küstenstraßen wie entlang des Hardangerfjordes kannte ich bislang nur aus dem Schottischen Hochland. Es macht Spaß, is aber bisweilen auch etwas stressig zu fahren, denn die Straßen hier sind nicht für große LKW gesperrt.
Auf jeden Fall wollten wir in Eidfjord zu den alten Gräbern aus der Eisenzeit. Steingräber. Mystisch und irgendwie beeindruckend. Wir sind dort ein paar Minuten gewandert und haben alles auf uns wirken lassen. Dann sind wir von Eidfjord weiter gefahren zum Voringsfossen. Bislang waren alle Wasserfälle auf dieser Tour ja eher ein Reinfall weil sie kaum oder sogar gar kein Wasser führten. Nicht so der Voringsfossen. Hier war nach wie vor reichlich Wasser was in mehreren Wasserfällen den Weg 300m in die Tiefe suchte. Man kann den Wasserfall von beiden Seiten gut ansehen da alles sehr touristisch angelegt und erschlossen ist. So gut das alles was nicht erschlossen ist, auch abgesperrt ist. Es wurde eine neue Brücke gebaut wo man hoch über die Schlucht laufen kann und so beide Seiten ansehen kann ohne einmal rumlaufen zu müssen über die Straße.
Der obere Teil ist schon sehr schön anzusehen und nachhaltig beeindruckend. Wenn man dann die Brücke überquert (Was ich dank Höhenangst nicht konnte, ich bin mit dem Womo auf die andere Seite gefahren) dann kriegt man aber erst das wirklich Ausmaß des Wasserfalls zu sehen und welche Schlucht das Wasser im Laufe der Jahrtausende gegraben hat. Ist es auf der oberen Seite noch ein gemütlicher Fluss, stürzt es dann am größten der Wasserfälle einfach mal 180m in die Tiefe um dann ganz friedlich weiter zu laufen. Das ist sehr sehr beeindruckend und gut einsehbar von den ganzen geschaffenen Plattformen und Gehwegen. Dieses Ausflugsziel sei jedem der in diese Gegend kommt ebenfalls nur dringend ans Herz gelegt. Auch hier hatten wir wieder sehr viel Glück das wenig Menschen unterwegs waren und wir einmal mehr gutes Wetter hatten.
Heute sollte es nicht mehr so weit weiter gehen. Alex war Fahr-, und Erlebnismüde und ich wollte auch nicht mehr soweit fahren. Weit ist in Norwegen ja eh immer relativ. Man fährt lange, aber weit kommt man nicht in dieser Zeit. Kurz gesucht und ein paar schöne Plätze auf der Satellitenkarte gefunden die auf dem Weg zum nächsten Ziel liegen. Das nächste Ziel ist der Buarbreen Gletscher. Ein gefundener Platz ist ein kleines Plateau am Rande der Landstraße. Da die Straße hier eh nicht stark befahren ist und mutmaßlich Nachts überhaupt nicht mehr benutzt wird, ist das kein Problem. Das Plateau erreichen wir gut und stehen da jetzt mit dem Blick auf den Hardangerfjord, wenn auch durch ein paar Bäume getrübt. Nichts schlimmes, aber es verspricht eine ruhige Nacht zu werden.
Dienstag, 7. September 2021
Es wurde eine ruhige Nacht. Wenn auch regnerisch. Auch der Morgen war von Nieselregen geprägt, aber wir hatten die Hoffnung das der Regen aufhörte wenn wir den Buarbreen gletscher erreichen. Wir wären aber auch im Nieselregen losgelaufen. Dafür haben wir schließlich Regenjacken mitgenommen.
Aber es kam anders und wir hatten einmal mehr Glück mit dem Wetter. Mit erreichen des Ortes Odda riss die Wolkendecke auf und es kam sogar die Sonne raus. Die Fahrt zum oberen Parkplatz des Buarbreen Gletschers war toll. Sie führte meist parallel neben dem Gebirgsfluss der das Schmelzwasser und das Gebirgswasser abtransportierte. Ein wilder Strom der absolut schön anzusehen war. Die Straße war eng und verwinkelt aber oben angekommen war dort ein herrlicher Parkplatz für Wohnmobile eingerichtet. So gemütlich das wir sogar mal kurz überlegt haben dort zu bleiben für die nächste Nacht. Schon von da unten hatte man einen tollen Blick auf den Gletscher und so haben wir uns schnell umgezogen und sind im strahlenden Sonnenschein losmarschiert.
Direkt von Anfang an ging es über Stock und Stein. Schnell wurde es steiler und nach einem guten Kilometer kamen sogar leichte Kletterpassagen dazu. Irgendwann waren Behelfsbrücken installiert damit man die diversen kleinen Gebirgsbäche überwinden konnte. Trockenen Fusses ging das aber nur weil unsere Wanderschuhe wasserdicht waren. So schraubten wir uns immer weiter hoch ins Gebirge und der Gletscher kam immer näher. Irgendwann stand dann eine kleine Hängebrücke auf dem Programm die einen der durchaus schon großen Gebirgsflüsse mit reissender Strömung, überwand. Um zu dieser Brücke zu gelangen musste man aber zwangsläufig durchs Wasser. Das war auch mit guten Schuhen nicht mehr trockenen Fußes zu machen. Da mir bei dieser Brücke die Höhenangst eh einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, habe ich an dieser Stelle aufgegeben. Alex hätte zwar weiter gemacht, hat sich mir aber angeschlossen.
So haben wir dann den Rückweg angetreten, der zwar nicht mehr so anstrengend wie der Aufstieg war, aber nicht minder belastend. Für den Körper eher noch mehr denn die Kletterpassagen und die groben Steinfelder mussten ja auch wieder abwärts überwunden werden. So untrainiert wie wir beide sind haben wir das auch irgendwann in unseren Knochen gemerkt und auch von diesem Gesichtspunkt aus, war es gut das wir nach gut 1,7km umgedreht sind. Wir sind trotzdem zufrieden und glücklich unten am Womo angekommen und haben dann beschlossen das wir weiterfahren.
Auf dem Weg lag noch, in nur 17km entfernung, der Latefossen. Ein Wasserfall der direkt an der Hauptstraße liegt und durch Instagram und Facebook recht bekannt ist. Da wir jedoch seit beginn unseres Urlaubs glück mit dem Wetter haben, haben die Wasserfälle fast alle wenig bis gar kein Wasser. Die einzige Ausnahme bis hierhin war der Voringsfossen. Der Latefossen war leider keine Ausnahme und auch nur ein Schatten seiner selbst wenn man den Vergleich mit den vielen Fotos bei Google und Instagram anstellt.
Der Regen nahm, pünktlich zum Ende der Wanderung und des Besuchs des Latefossen, wieder an Fahrt auf und wurde zwischenzeitlich sogar recht stark. Wir sind über die E134 durch schönste Norwegische Natur gefahren, immer weiter in Richtung Stavanger. Die Stadt interessiert uns zwar nicht wirklich, aber es gibt dort ein schönes Denkmal was ich mir gerne ansehen würde. Und die Strecke dahin ist auch nicht schlecht. Und da wir eh noch weiter in den Süden und an die Küste müssen, passt der Besuch gut in den Plan.
Zwischendurch hatten wir beide nur noch wenig Lust weiter zu fahren und haben uns einen Platz am Rande eines Fjords gesucht. Nichts besonderes, aber gut für eine Nacht. Ruhig ist es hier allemal, nur der Platz ist sehr schräg und uneben. Wir haben das Womo in mehreren Versuchen so gut es geht ausgerichtet und werden sicherlich auch hier gut schlafen können.
Mittwoch, 8. September 2021
Wir haben gut geschlafen. Und der Tag hat uns mit Sonne begrüßt nachdem er ja mit Nieselregen endete. Es zieht sich wirklich durch unseren Urlaub wie ein weißer Faden das wir Glück mit dem Wetter haben.
Es geht durch die schöne Schärenlandschaft der Norwegischen Atlantikküste nach Stavanger. Die Stadt haben wir zwar nicht auf dem Schirm um sie zu besichtigen, aber es gibt dort das Denkmal der drei Schwerter was ich mir unbedingt ansehen wollte. Das Ziel war also klar. Dort angekommen begeisterten uns die Landschaft und die drei riesigen Schwerter und der Wunsch kurzfristig und spontan auf die Bikes umzusatteln und doch mal ‘ne Stunde’ durch Stavanger zu radeln war schnell gefasst. Ein Nahegelegener Parkplatz war der ausgangspunkt dieser Erkundungsfahrt.
Google Maps hat sich einmal mehr als fast komplett unbrauchbare Fahrradnavigation entpuppt. Es ist wirklich besser wenn man sich vorher die Karte bei Outdoor Active oder Komoot ansieht und die Route vorplant. So sind wir Hauptstraßen gefahren die nicht für Fahrräder gedacht waren anstatt den parallel führenden, perfekt ausgebauten, Radweg zu benutzen. Nachdem mir das mal wieder aufgefallen ist, habe ich die Route nach dem Radweg geplant und das war ok. In der Altstadt von Stavanger angekommen lachte uns als erstes ein riesiges TUI Logo an. Das prangte auf dem Schornstein der ‘Mein Schiff 1’. Das Schiff war höher als die in den Berg gebaute Altstadt von Stavanger. Ich kriege bei Kreuzfahrtschiffen immer Brechreiz, aber beeindruckend war das allemal.
Wir sind also gemütlich durch die Altstadt hin und hergecruist und haben die schönen alten Häuser und die toll geschmückten Straßen genossen. Spätestens in der Fußgängerzone aber war dann wirklich alles vorbei. Soviel Liebe zum Detail und so toll hergerichtet habe ich noch nicht viele, wahrscheinlich gar keine einzige Fussgängerzone gesehen. Wirklich toll. Wir haben das sehr genossen und probiert die tolle Atmosphäre in uns aufzusaugen. Wir sind dann noch ein bisschen durch die anderen Altstadtviertel gefahren und es ist wirklich die einzige Stadt die ich kenne, wo ich gerne in der Innenstadt wohnen würde. Ruhig, keine Parkplatzprobleme und wirklich toll angelegt. Chapeau, besser gehts nicht denke ich.
Der Rückweg zum Womo war auf jeden Fall schöner als der Hinweg zur Altstadt und zum Hafen, denn jetzt wusste ich ja um den tollen Radweg der quasi einmal um die Stadt herumführt und uns so ganz entspannt und durch tollste Natur, zurück zum Womo brachte. Wir hatten immer noch strahlenden Sonnenschein und blauen, wolkenlosen Himmel, was sich auch bis zum Sonnenuntergang nicht mehr ändern sollte. Was alleine das Wetter für das Wohlbefinden in einem Urlaub ausmacht ist wirklich erstaunlich. Wenn ich an 2020 denke, wo wir Norwegen quasi nur im Regen erlebt haben und jetzt haben wir quasi nur gutes Wetter, das ist schon ein wahnsinniger Unterschied.
Das Ziel heute sollte die Nähe des Preikestolen sein. Denn da wollen wir morgen hinwandern. 9km hin und zurück mit 600HM sind für uns machbar. Mal sehen was meine Höhenangst dazu sagt. Aber versuchen will ich es auf jeden Fall. Wir sind also zu dem Basislagerparkplatz gefahren der auch nicht annähernd voll war. Trotzdem darf man dort nicht übernachten. Für Geld und gute Worte nicht. Zähneknirschend sind wir also wieder gefahren und am Fuße der Preikestolenstraße gibt es einen kleinen Stellplatz. Dort gibt es nichts ausser Strom und Frischwasser. Wir brauchen nichts davon, auch wenn wir die Gelegenheit nutzen werden und morgen nochmal frisches Wasser auffüllen werden. Es gibt zwei schön angelegte Holztische mit Bänken. Ein Stück weiter stand noch ein Womo, sonst war niemand da.
Wir sind ja normalerweise überzeugte Freisteher und ich vermeide Stell-, und vor allem Campingplatze wie die Pest. Aber hier bot es sich an, auch wenn ich 20 Euro für die Nacht recht happig finde. Aber für den gebotenen Platz ist das wohl ok. Und hier ist wirklich weit und breit alles verboten und abgesperrt. Also keine Chance da was zu finden wenn wir nicht sehr weit fahren wollen um morgen zeitig oben auf dem Berg die wanderung zu beginnen.
Den Abend haben wir wirklich sehr gemütlich bei bestem Wetter, ausklingen lassen. Wir haben draussen gegrillt und nach dem Essen noch 2 Runden ‘Thurn und Taxis’ gespielt. Muss ich erwähnen das ich bis jetzt alle Runden an Gesellschaftsspielen in diesem Urlaub gewonnen habe? Nun werden wir den Abend mit ein bisschen Netflix beenden und ganz sicher gut und ruhig schlafen. Morgen gehts dann zeitig raus und die 600HM hoch zum Preikestolen.
Donnerstag, 9. September 2021
Zeitig war gut. Wir haben mal wieder ein wenig länger geschlafen als gedacht und sind tatsächlich erst kurz vor 9 Uhr hoch gefahren zum Basislagerparkplatz. Recht genau um 9 Uhr ist die Wanderung gestartet und wie sich im Nachhinein herausstellte war der Zeitpunkt perfekt. ein bisschen früher wäre auch noch ok gewesen, aber später auf keinen Fall.
Der Anstieg begann sehr steil. So steil das man teilweise die Fersen kaum noch an den boden bekam. Aber wenigstens war es noch nicht steinig. Das kam aber nach nur 200m. Dann wurde es steinig. Und von da an blieb es steinig bis ganz oben. So steinig wie hier unten, aber nicht. Es wurde immer steiniger, aber im weiteren Verlauf waren tatsächlich sowas wie Treppenstufen angelegt worden. Zwar nicht unbedingt deutscher Norm entsprechend, aber doch hilfreich. Ich denke ohne diese Stufen wären wir und die meisten anderen, an dem Aufstieg gescheitert. Und zwar schon am Anfang. So war es aber einfach nur unfassbar anstregend, auch wenn zwischendurch immer mal passagen kamen wo es über Moorgebiete geht, über neue und gut angelegte Holzsteege. 2m Breit und super zu begehen. Das täuschte aber nur vor das man es geschafft hatte. Denn nach dem letzten langen Holzsteg ging es dann gefühlt eine Ewigkeit einfach nur steil nach oben, in Stufen zwar, aber so steil das an normales Treppensteigen quasi nicht zu denken ist.
Bei ca. der hälfte der Strecke, eine Strecke hat gut 4km, kam und ein älterer Mann entgegen. offensichtlich topfit hüpfte der wie ein Jungspund die Stufen runter und auf unser japsen hin meinte er nur das es noch lange nicht vorbei ist und noch schlimmer wird. Er sollte Recht behalten, aber gut 150m weiter, begegnete und ein junger Mann der oben genächtigt hatte, der sagte das der schlimmste Teil der war auf dem wir uns gerade befanden und wenn der vorbei ist, dann wirds cooler. Und auch er hatte Recht. Bis ca km 2,5 war es echt brutal. Mit kurzen unterbrechungen, aber wirklich brutal. Danach ging es zwar stetig weiter bergauf, auch teilweise recht steil, aber das war gut zu gehen. Irgendwann kommt man soweit oben an das die Bäume weniger werden und die Steine eine durchgehende Fläche sind. Weiterhin ansteigend, aber begehbar. Wie es hier bei Regen aussieht will ich mir aber nicht ausmalen. Eine große Rutschbahn wenn man nicht aufpasst.
Irgendwann hatten wir auch den letzten Aufstieg über eine weitere große Steinfläche hinter uns gelassen und konnten, abgesehen von den tollen Eindrücken die man bis dahin aus den luftigen Höhen schon über das Gebirge gewinnen durfte, das erste mal den Lysefjord sehen. Wir waren 100m vor dem Ziel und vor uns fiel es auf einmal steil ab. Das ist ja genau das richtige für mich mit meiner Höhenangst. Aber Augen zu und durch. Aber der Weg an der scharfen Kante die dann mehr als 500m in die Tiefe führt, war breit und gut begehbar. Ich hatte keinerlei Probleme und kann jedem mit Höhenangst also sagen das eine Begehung weitestgehend problemlos funktioniert.
Natürlich bin ich dann oben auf dem Felsen nicht bis vorne an die Kante. Nichtmal mitten auf den Felsen den ein Riss durchzieht. Aber ich habe es mir da oben gemütlich gemacht und erstmal etwas Obst gegessen während Alex von einer etwas exponierteren Position, wo ich nie hingegangen wäre, andere Menschen auf deren Wunsch hin, fotografiert hat während diese an der Kante des bekannten Preikestolen Felsvorsprungs standen oder eben sich auch auf die Kante zum Abgrund gesetzt haben. So ging die Zeit rum und wir haben die tolle Sonne und die Aussicht genossen. In der Zeit gingen und kamen Menschen. Doch es kamen immer mehr. Wir waren um gut 11:30 Uhr oben angekommen. Da war es tatsächlich noch recht leer. Das änderte sich aber wirklich rapide schnell weswegen auch die Empfehlung von uns kommt, unbedingt vor 9 Uhr zu starten mit der Wanderung.
Nach einer guten Stunde oben auf dem Felsen haben wir auch den Rückweg wieder angetreten. Die 4km über die steilen Stufen und langen glatten Felsen mussten wir ja auch noch wieder schaffen. Und bergab geht immer auf die Gelenke. Irgendwann brennen die Knie und die Gelenke wollen nicht mehr so Recht den Fuß gerade halten. Überhaupt ist dieser Aufstieg wirklich nur mit guten Schuhen zu Empfehlen und vor allem nur wen man Trittsicher ist. Der Weg ist teilweise wirklich sehr uneben und ein flächiger Auftritt des Fußes ist nicht möglich.
Auf dem Rückweg, kurz nach der halben Strecke, kam uns ein Mann entgegen den wir auf dem hinweg schon getroffen hatten. Den haben wir nach gut 600m und 45HM getroffen. Keine Ahnung wie lange er bis dahin schon unterwegs war, aber er war nachdem wir schon die hälfte des Rückweges geschafft hatten, noch vor der Hälfte des Hinweges. Der Mann war wirklich sehr ‘voluminös’, deswegen allerhöchsten Respekt vor der Aufgabe der er sich da stellt. Ob er das geschafft hat und noch vor Anbruch der Dunkelheit wieder unten war, weiß ich nicht. Ich hoffe es aber und habe ihm beide Daumen gedrückt.
Wir waren nach gut 5 Std. wieder am Womo und so fertig das wir kaum noch in selbiges einsteigen konnten. Der Einstieg hinten ist nicht wirklich behindertengerecht. Die Stufe ist sehr hoch und wir haben echt die letzten Kräfte dafür gebraucht. Danach erstmal umziehen und Kaffee kochen. Noch ein bisschen telefonieren und letztlich war dann die Entscheidung uns auf den Weg zum nächsten Ziel zu machen. Wir wollen morgen zum ‘Brufjellhalene’ wandern. Nach Plan sollen das 1,7km sein die aber teilweise auch sehr steil sind. Wir lassen uns überraschen.
Die Fahrt dahin gestaltete sich auch wieder toll. Norwegen abseits der Europastraßen ist einfach toll. Auch wenn es mitunter etwas anstrengend ist mit dem Womo auf den Single-Track Roads zu fahren wenn einem auch noch LKW entgegen kommen. Spaß machts trotzdem und irgendwann komm ich mit nem Spaßauto nochmal nach da. Die Suche nach einem Übernachtungsplatz war sehr einfach, wurde letztlich aber doch vom Zufall entschieden. Wir haben zufällig einen tollen Parkplatz oberhalb eines Fjords gefunden. Perfekter Stand, gute Aussicht und wahrscheinlich sehr ruhig. Ok, mit der Ruhe war es erst sehr spät was, aber das ist ja nicht so schlimm, wir sind ja eh immer relativ lange wach.
Freitag, 10. September 2021
Wir haben einmal mehr wirklich gut und ruhig geschlafen. Auch die LKW die schon früh morgens wieder Steine vom Berg herunter brachten, haben uns nicht geweckt. Blauer Himmel und Sonne die sich hinter den Bergen angekündigt hat, waren verheissungsvoll für die heute geplante Wanderung. Der Start war auch nicht weit weg und so sind wir irgendwann gemütlich aufgebrochen zum Parkplatz von wo aus es losgehen sollte.
Der Parkplatz war fast leer und wir haben uns einen Platz am Rand gesucht. Zunächst mal läuft man durchs ganze Dorf was rein Streckenmässig fast die gleiche Distanz ist, wie hinterher zum Ziel. Allerdings ungleich unanstrengender diese Asphaltstraße entlangzulaufen als das was noch kommen sollte. Gestern sind wir hoch zum Preikestolen und ich war unsicher ob meine Beine und insbesondere die Knie nach nur einer Nacht erholung, wieder eine anstrengende Tour mitmachen würden. Sie haben durchgehalten und es war eine tolle Wanderung, aber der Reihe nach.
Alsbald ging der neue Pfad los der gut ausgeschildert war und sich auch sogleich teilte. Die Rote Route war die schwere Route und die blaue die etwas weniger schwere. Dafür aber länger. Wir haben uns für die Rote entschieden, denn die Strecke bis man wieder auf die blaue trifft, ist nicht sehr lang. Also los. Dort ist nichts, aber wirklich nichts auch nur annähernd so befestigt und angelegt wie am Preikestolen. Es begann direkt sehr hart und wurde auch nicht weniger unwegsam bis wir zum blauen Pfad zurück kamen. Bis hierhin haben wir aber schon 2 Pausen eingelegt um uns wieder zu erholen. Auch wenigen hundert Metern! Der Blaue Weg erwieß sich allerdings als kaum weniger Anspruchsvoll. Es war nur nicht so steil.
Nach viel kletterei und unwegsamem Gelände sind wir schließlich kurz vor dem Gipfel des Brufjell angekommen. Hier ging es nun wieder auf die Rote Strecke um später auf die Schwarze Strecke zu kommen. Diese enthält explizit Kletterpassagen und ist nur für Experten ausgewiesen. Nun gut, man muss alles mal versuchen. Der Abstieg ging sehr steil los und machte der Roten Route alle ehre. Dort wo diese sich dann aufteilte in die schwarze und die Rote, wurde es dann richtig heftig. Den Anfang haben wir direkt mal kletternd genommen und sind dann weiter abgestiegen bis wir über eine Felsfläche immer weiter in Richtung einer Felsspalte abstiegen. Irgendwann ging es aber nicht mehr weiter und es war ein Stahlseil um sich daran runterzuhangeln und dann nur noch Steigeisen in der Steilwand zum Fortkommen.
Hier war für uns Ende. So schade das auch ist so kurz vor dem Ziel, aber man muss seine Grenzen kennen und das reichte uns beiden. Der Rückweg war auch wieder Mühsam und wir haben noch schnell den wirklichen Gipfel erklommen um den Ausblick zu genießen bevor es dann durchs unwegsame Gelände zurück ging. Am Ende waren wir trotzdem glücklich das geschafft zu haben und das erlebte war trotzdem toll, auch wenns das eine Foto für Instagram eben nicht gab.
Jetzt weiter zum Südkap von Norwegen. 2020 waren wir am Nordkap, jetzt ist das Südkap dran, was aber natürlich im Gegensatz zum Nordkap, welches der nördlichste Punkt Europas ist den man mit dem Auto erreichen kann, nur der Südlichste Punkt Norwegens ist. Nicht der Südlichste Punkt Europas. Wo der liegt weiß ich aus dem Kopf gar nicht, würde aber spontan mal auf Griechenland tippen.
Die Fahrt zum Südkap lies mich wieder die Lust verspüren einen schönen sportwagen für die Strecke zu nehme. Aber ich musste das mit dem Womo abreissen. Ok, die Landschaft entschädigte dafür. Das Südkap ist unspektakulär. Sauber und touristisch angelegt mit einem großen Parkplatz für Wohnmobile wo man auch übernachten darf. Kostet 200 Kronen. Nach einer Wanderung zum Leuchtturm und lustlosigkeit irgendwie noch weiter zu fahren, haben wir uns entschieden hier zu bleiben. Ich habe die Entscheidung zwar noch innerhalb der nächsten 2 Stunden bereut, aber auch keine Lust mehr hier wegzufahren. Der Platz hat sich noch gefüllt mit einigen Womos und so hat man weder Privatsphäre noch Wirklich Ruhe. Aber es ist ok. Wir stehen gut und morgen gehts weiter.
Wir haben noch schnell, nach ein paar Gedankenspielen, die Fähre von Kristiansand nach Hirtshals (Dänemark) gebucht. Wenn ihr das mal macht, immer über die norwegische Seite buchen und vorher noch schnell kostenlos Mitglied im Fjordline Club werden, dann spart man schnell mal 40 Euro nur für die eine Überfahrt. Wir werden uns morgen noch die Flösserrinne von Vennessla angucken und dann um 15 Uhr auf der Fähre einchecken. Dann ist Norwegen schon wieder Geschichte für dieses Jahr. Aber wir kommen bestimmt nochmal wieder irgendwann. Da wir noch ein paar Tage Zeit haben, werden wir noch ein bisschen was in Dänemark ansehen und vielleicht einfach mal nen Tag früher zu Hause ankommen als geplant. Ist auch ok wenn man stressfrei auspacken kann.
Samstag, 11. September 2021
Die Nacht war ok. Unser Zeitplan war aber ambitioniert wenn wir noch in Ruhe die Flösserrinne ansehen wollten und so musste es um ca 9:30 losgehen. Das haben wir zwar nicht ganz geschafft, aber knapp. Auf dem Weg haben wir noch das WC geleert und das Abwasser abgelassen, die Mülleimer geleert und sind tanken gefahren. Das war zwar ein Fehler, denn bis Dänemark wären wir noch gekommen und da kostete der Diesel nur 1,38 Euro, also ca 16ct weniger als wir jetzt in Norwegen gezahlt haben. Aber gut, darauf kommts auch nicht an. Ist ja Urlaub.
Nach Vennesla ging es wieder durch typische Norwegische Landschaften bei leichtem Nieselregen. Das werden wir schon vermissen. In Norwegen ist alleine durch die Landschaft und das man gar nicht schnell fahren kann, selbst wenn man das will, soviel Ruhe im Alltag das ist wirklich toll. Nach knapp 2 Std Fahrt (für 100km) sind wir dann auch angekommen auf dem Parkplatz.
Die ehem. Flösserrinne ist heute tatsächlich zum bewandern freigegeben und auch eingerichtet. nicht im bestzustand, aber das ist wahrscheinlich auch nicht gewünscht um dem Charme zu erhalten. Man wandert in der Rinne entlang durch wirklich tolle Landschaften parallel zu einem Fluss den die Flösser wohl nicht nutzen konnten weil zuviele Steine und Kurven den Weg für die Baumstämme blockiert hätten. Man kann diese Rinne bestimmt weit entlanglaufen, wir hatten aber nicht die Zeit dazu denn es war ja geplant die Fähre um 15 Uhr nach Dänemark zu nehmen. Also sind wir nur eine gute halbe Stunde gelaufen und dann wieder umgekehrt. Trotzdem ein tolles Erlebnis was ich so in der Art nicht auf dem Schirm hatte. Ich hatte nur auf dem Schirm das ich hier ein Foto einer alten Arbeitereinrichtung, eben dieser Flösserrinne machen konnte und ein tolles altes Bauwerk betrachten kann. Es kam besser wie eben geschildert.
Mit frischem Kaffee sind wir dann die 27km nach Kristiansand gefahren um uns in die die schon vorhandene Schlange einzureihen. Dabei dachten wir eigentlich das wir viel zu früh da waren. Aber gut, es lief letztlich alles gut und wir haben das Boot als eine der ersten befahren und als eine der letzten verlassen. Die Überfahrt in dem neuen Fjordline Katamaran war unspektakulär und ziemlich ruhig. Es ging sehr schnell von statten. Wir sind beachtliche 67kmh schnell gefahren. Mit GPS gemessen wohlgemerkt. Das ist schon eine beeindruckende Geschwindigkeit auf dem Wasser mit so einem Boot. Das Sonnendeck war leider nur am Heck, aber da ging es schon ziemlich zu Sache. Eine coole Erfahrung und ich kann die überfahrt mit diesem neuen Boot jedem ans Herz legen.
In Dänemark angekommen stand schon fest das wir nicht den direkten Weg nach Hause einschlagen sondern uns bei der Gelegenheit noch zwei oder drei Ziele in Dänemark ansehen werden. Skagen und Arhus stehen auf dem Plan. Natürlich nicht mehr für den heutigen Abend, denn die Fähre hat ja erst um 17:15 angelegt und nach dem deboarden war es dann tatsächlich auch schon kurz vor 18 Uhr. Wir sind also noch in Richtung Skagen gefahren um uns den nördlichsten Punkt von Dänemark anzusehen und gleichzeitig den Punkt wo Nord-, und Ostsee sich treffen. Ok, dafür war es dann auch schon war spät denn es dämmerte schon, aber das machen wir dann morgen. Einen Nachtplatz haben wir gefunden, wenn auch erst im dritten Anlauf denn die anderen beiden waren schon überfüllt.
Jetzt stehen wir ganz alleine in den Dünen. Kein Verbotsschild, völlig legal ungefähr 20m nebem dem Meer. Zwischen uns und dem Meer ist nur die Düne. Aus dem Fenster des Alkoven werden wir es morgen früh sehen können insofern die Ebbe es nicht zuweit zurückgezogen hat. Nichts desto trotz ist dieser Platz so ruhig und so traumhaft das es einfach perfekt zu dieser Reise passt. Alles hat gepasst bisher. Wir hatten einfach überall immer Glück mit dem Wetter, den Menschen, den Gegebenheiten, einfach mit allem. Dieser Platz ist das i-Tüpfelchen auf der Torte.
Sonntag, 12. September 2021
Etwas Regen in der Nacht und starke Windböen am Morgen, dazu dichte Bewölkung. Trotzdem, Meeresrauschen und vor allem der Blick aus dem Alkoven auf die Wellen der Nordsee, sind einfach perfekt am Morgen. Wir haben es superruhig angehen lassen. Kaffee, chillen und dann gemütlich fertig machen und weiterfahren. Weit gings aber gar nicht, denn der wirklich nördlichste Punkt Dänemarks stand auf dem Plan. Hier Treffen Nord-, und Ostsee aufeinander. Gestern das war der falsche Platz und deswegen wollten wir heute dann wirklich zum Nordkap Dänemarks laufen. Ca 15 Gehminuten dauert es vom großen Parkplatz bis zur Spitze des Strandes.
Wir hatten wieder den Wettergott auf unserer Seite. Denn es klarte immer weiter auf und schließlich kam auch die Sonne raus. Und so sind wir bei strahlender Sonne am Strand entlang gewandert in Richtung des Nordkaps. Mit Glück sollten wir auch Seehunde sehen können, aber das glück war uns dann doch nicht vergönnt. Trotzdem war es beeindruckend und man konnte wirklich genau sehen wo die beiden Meere aufeinander Treffen, denn die Wellen kommen aus zwei Richtungen und brechen gegeneinander. Auch mitten auf dem Wasser. Beeindruckend anzusehen. Wir haben uns das Treiben ein paar Minuten angesehen und sind dann schön am Strand zurück zum Womo gelaufen. Vorbei an den ganzen Bunkerruinen die hier u.a. aus dem 2. WK noch stehen.
Wir wollten nach Arhus um uns morgen die Stadt noch mit dem Fahrrad in Ruhe anzusehen. Das sind gut 2,5 Std. Fahrt bis dahin, aber es war ja noch früh, also mal sehen was noch kommt. Die Fahrt ging endlich mal wieder über eine Autobahn, sowas gibts ja in Norwegen gar nicht. Und lief deswegen zügig und fast langweilig, aber völlig problemlos ab. In Arhus haben wir erstmal eingekauft, wir hatten nämlich quasi nix mehr. Glücklicherweise haben hier die Supermärkte auch Sonntags auf. Nicht auszudenken wenn uns das in Deutschland passiert wäre. Danach noch tanken und dann zum anvisierten Platz am Rande der Stadt. Auch Arhus hat eine Umweltzone so das wir nicht einfach einen Parkplatz mitten in der Stadt ansteuern konnten. Aber der gewählte war auch ok und hätte sogar zum übernachten gereicht. Auch wenn wir schnell böse Blicke auf uns zogen und sogar Fotografiert wurden. Wir haben kein Verbotsschild gesehen und haben auch niemanden blockiert oder uns blöd hingestellt. Man fühlte sich direkt wie in Deutschland. Nein, hier wollten wir nicht bleiben.
Radeln wollten wir aber doch und so hab ich die Räder abgeladen während Alex noch die Liste der Sehenswürdigkeiten zu Ende gebracht hat. Und dann gings auch schon los. Die Stadt ist recht klein, also sind die Wege auch mit dem Bike sehr kurz und easy. Sowieso ist alles Easy denn die Radwege sind vorbildlich angelegt. Breit und gut gekennzeichnet. Viel Platz und selten auf einer Straße mit den PKW. Meistens getrennt. Auf jeden Fall Topniveau.
Wir haben uns die Stadt im Schnelldurchlauf angesehen und waren am meisten beeindruckt von den modernen Bauten, vor allem im Hafen. Da kann man schon wirklich sehr gut wohnen denken wir. Nach dem schnelldurchlauf sind wir noch zur Infinity-Bridge am Rande der Stadt und von dort aus zurück zum Womo. Es war schon beschlossen das wir nicht in Arhus bleiben wollen und so hat Alex schnell einen Platz rausgesucht der auf dem Weg zum Ziel für morgen liegt. Der Platz wäre ok gewesen, lag aber so das wir u.U. auch wieder blöde Aufmerksamkeit auf uns gezogen hätten und so haben wir es vorgezogen uns einsam auf einen Platz neben einer BMX Strecke zu stellen. Das hier Montag morgen Betrieb sein wird ist eher unwahrscheinlich und so hoffen wir auf eine ruhige und störungsfreie Nacht, auch wenn die Autobahn sehr nahe ist.
Montag, 13. September 2021
Die Nacht war ruhig, auch wenn wir nicht ganz alleine waren. Nachts hat sich irgendwann noch ein PKW zu uns gesellt. Der war aber auch morgens als wir wach wurden, schon wieder weg. Da wir morgen zu Hause sein wollen, müssen wir heute auf jeden Fall ein gutes Stück nach Deutschland reinfahren. Mindestens bis Hamburg oder so. Aber vorher stand endlich mal ein Besuch auf dem Autostrand von Römö an.
Bis dahin waren es noch deutlich über 100km aber irgendwann kurz nach Mittag sind wir auf dem Strand angekommen. Beeindrucken wie groß dieser Strand ist und obwohl wirklich viele Wohnmobile und auch PKW auf dem Strand standen, wirkte es nicht voll. Der Strand ist so weitläufig das sich das absolut verirrt. Irgendwann ist aber schluss für alles mit Frontantrieb weil der Sand dann doch zu weich wird. Die Heckangetrieben Fahrzeuge sind ein bisschen weiter gekommen, aber nahe ans Wasser ging es nur für die Allradfahrzeuge.
Viele Lenkdrachen haben wir gesehen. Klar, dieser riesige Strand ist ein Paradies mit seinem enormen Platzangebot. Im Sommer kann man da bestimmt auch wunderbar diese Dreiräder mit Seegel fahren oder sich vom Kite mit irgendeinem Fahrzeug ziehen lassen. Super. Wir sind bis zum Wasser und haben noch einmal das Meer genossen bevor es entgültig zurück nach Deutschland gehen sollte.
Der Entschluß heute noch bis nach Hause zu fahren fiel dann als wir losfuhren und es doch noch recht früh am Tag war. Das sollte zwar dann mal wieder ein Marathon Fahrtag werden, aber warum sollten wir noch 200km oder so vor dem Ziel nochmal ne Nacht bleiben. Ein Ziel hatten wir nicht mehr und Hamburg gucken wir uns im November nochmal ausführlicher an. Also los. Noch 700km bis nach Hause.
Letztlich haben wir knapp 10,5 Std im Auto gesessen und waren mit Strandbesuch, Essenspause, Tanken etc. gut 13 Stunden unterwegs, sind aber kurz nach 22 Uhr Müde aber glücklich zu Hause angekommen. Womo aus-, und aufräumen haben wir auf Dienstag vertagt. Erstmal zu Hause rein und in eine ordentlich große Dusche hüpfen.
Es war ein genialer Urlaub wie ihr vielleicht diesem Reisebericht entnehmen konntet. Wir sind sehr erholt und voll mit tollen Eindrücken wieder zu Hause angekommen. Norwegen hat uns mega verzaubert und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal in Norwegen, aber für die nächsten Jahre gibts auch noch andere Ziele die angesehen werden wollen. Aber wer weiß, auch Finnland steht noch auf dem Programm und das ist ja auch sehr weit oben im Norden.